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Neulandgewinner aus der Region: Projekt aus Reichenow unter Gewinnern

08. 02. 2013
Vorschaubild zur Meldung: Neulandgewinner aus der Region: Projekt aus Reichenow unter Gewinnern

Reichenow/Möglin (MOZ) Mitfahren statt hinterherhinken: Ein System für Mitfahrgelegenheiten hat Thomas Winkelkotte aus Reichenow für den ländlichen Raum entwickelt. Nun wurde das Konzept als eines von wenigen von der Robert-Bosch-Stiftung ausgezeichnet. Und mit 50 000 Euro gefördert.

 

"Die Idee habe ich beim Trampen entwickelt", berichtet Ideengeber Thomas Winkelkotte aus Reichenow auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung in Möglin. Dort stellte er sein Konzept zur Entwicklung von Mitfahrgelegenheiten der Gemeinde Reichenow-Möglin und dem Direktor des Amtes Barnim-Oderbruch, Karsten Birkholz, vor.

 

Das System, das im ganzen Landkreis Märkisch-Oderland etabliert werden soll, bietet Mitfahrgelegenheiten zum Einkauf, zum Arztbesuch oder aber zum Besuch des nächstgelegenen Kinos. Er habe festgestellt, berichtete der Reichenower, dass es sich einfacher trampen lässt, wenn sich die Beteiligten kennen. Deshalb will Winkelkotte, der seit elf Jahren auf dem Gutshof lebt, eine Erkennungskarte entwickeln, mit der sich sowohl die Autofahrer als auch die Reisewilligen offiziell ausweisen können. Auf einem ersten Entwurf dafür prangen die Buchstaben "MObiL".

 

Die Robert Bosch-Stiftung, die mit dem Programm "Neulandgewinner" engagierte Menschen und Initiativen, die gute Ideen haben, um den Strukturwandel in schrumpfenden Regionen zu gestalten, unterstützt, hat Winkelkotte als einen von 40 Teilnehmern als förderungswürdig befunden.

 

Insgesamt waren über 700 Projektskizzen von engagierten Bürgern, Initiativen, Vereinen und Verbänden im Projektbüro eingegangen. "Die Teilnehmer kennen die Verhältnisse vor Ort und sind bereit, aktiv zu einer Verbesserung der Situation beizutragen", lobt die Jury. Und honoriert, dass das Projekt von Thomas Winkelkotte Mobilität auf dem Land fördert, gegenseitiges Vertrauen stärkt und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduktion des Kohlenstoffdioxidausstoßes leistet.

 

Um die Idee zu verbreiten und Mitstreiter zu finden, will der Initiator nun eine Werbekampagne starten sowie eine Vielzahl von Veranstaltungen und Infoabenden organisieren. Auch die Einrichtung eines mobilen Büros ist geplant, berichtete er auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter. Die alles soll unter dem Schlagwort "MöHRe macht mobil" in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Verein, dem Geschäftsträger, und ihm, dem Projektleiter, geschehen. "Ich möchte mit einem umgebauten Wohnmobil auf Märkten und Festen für meine Idee werben", erklärte Winkelkotte. Denn nun könne er auch die Mittel in Höhe von 50 000 Euro abrufen.

 

Er sei sich bewusst, sagte Winkelkotte, dass es eine Weile in Anspruch nehmen werde, bevor sich seine Idee, am Straßenrand eine Karte in die Höhe zu halten und dann eine Mitfahrgelegenheit zu erhalten, durchsetzen werde. Um zusätzlich Vertrauen zu organisieren, will der Initiator eine Liste mit Namen anfertigen, die diesen Service entweder nutzen oder anbieten wollen.Dabei wolle er jedoch den vorhandenen Buslinien keine Konkurrenz machen. "Am Anfang ist das sicherlich eine spontane Sache", sagte Winkelkotte.

 

Eine lebhafte Diskussion entspann sich unter den Gemeindevertretern und Besuchern der Sitzung über die Idee Winkelkottes, einen Obolus für die Fahrt zu entrichten. Auch die Sicherheitsfrage bzw. die Haftpflicht wurde erörtert. "Doch es ist ja auch der Gegenstand des Projektes, das zu entwickeln und zu klären", warf Gemeindevertreterin Imma Harms ein.

 

Karsten Birkholz, der das Projekt ebenso wie der Bürgermeister der Gemeinde Reichenow-Möglin, Wolf-Dieter Hick stein, begrüßte, informierte in der jüngsten Sitzung des Amtsausschusses am Dienstagabend auch über das ambitionierte Projekt, um dafür eine Öffentlichkeit zu schaffen. In einer der nächsten Sitzungen soll Thomas Winkelkotte nun die Gelegenheit bekommen, für seine Idee vor den Abgeordneten zu werben.

 

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