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Patientenbus MOL: Erste Bilanz
22. 03. 2013Jahnsfelde (MOZ) Seit November rollt der Patientenbus. Das Modellprojekt Märkisch-Oderlands soll Bewohnern des ländlichen Raumes einmal pro Woche den Arztbesuch erleichtern. Die zusätzliche Linie nach Buckow und Müncheberg kann auch von Gesunden genutzt werden.
Bereits kurz vor der Abfahrtzeit auf dem Fahrplan rollt der Patientenbus das erste Mal an der Bushaltestelle an der Kirche in Jahnsfelde vorbei. "Ich komme gleich wieder", sagt der Fahrer, nachdem er die Scheibe heruntergekurbelt hat. Der Bus ist auf dem Weg nach Trebnitz und leicht in Verzug. 15 Zentimeter Neuschnee und dementsprechende Straßenverhältnisse sind der Grund. Doch auch als der Wagen die Haltestelle in Jahnsfelde kurze Zeit später aus Richtung Trebnitz ansteuert, hat sich noch niemand dort eingefunden. Der Bus selbst ist leer. "Wer geht bei dem Wetter schon vor die Tür", sagt René Reichert, der den Kleinbus lenkt. Aber auch bei besserer Wetterlage werde das Angebot verhalten wahrgenommen. "Der Patientenbus ist noch zu unbekannt", sagt der Busfahrer, der beim Unternehmen Taxi-Kühn aus Buckow angestellt ist. Krankentransporte gehörten bereits vor der Erfindung des Patientenbusses zur Aufgabenpalette der Firma, die im Auftrag der Busverkehrsgesellschaft Märksich-Oderland agiert.
Dabei muss der Fahrgast nicht nachweislich krank sein. René Reichert misst kein Fieber. Der Patientenbus kann auch von Menschen genutzt werden, die zum Einkaufen nach Münchberg wollen. Allerdings fährt er nur am Dienstag. Der Kleinbus der Linie 955 startet um 8.55 Uhr in Münchenberg und hält kurz nach 9Uhr in Trebnitz bzw. Jahnsfelde. Gegen 13 Uhr und 17 Uhr wiederholt er die Tour. 1,40 Euro kostet die Fahrt. Wer also mit dem Patientenbus wieder aus Müncheberg zurück will, muss einen Aufenthalt von vier Stunden in der Stadt einplanen. Das gilt auch für die Linien nach Buckow, aus Hoppegarten/Eggersdorf und Hermersdorf/Münchehofe. Acht Personen haben im Kleinbus Platz, der für die Jahnsfelder tatsächlich eine Bereicherung sein könnte. Denn während Trebnitzer die Bahn nehmen können, fährt in Jahnsfelde am Vormittag sonst nur der Schulbus.
Die neue Linie ist in der Testphase. Die Kosten für das Gemeinschaftsprojekt in Höhe von 36000 Euro teilen sich Landkreis, die Stadt Müncheberg, das Amt Märkische Schweiz, die Krankenkassen Barmer und AOK Nordost sowie die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB). Erst an zehn Dienstagen ist der Patientenbus dieses Jahr gefahren. Ärzte sind informiert und angehalten, Termine für Patienten aus den Dörfern vorzuhalten, was bisher aber kaum nötig war. Von einem Fahrgast pro Fahrt spricht Jörg Schleinitz vom Fachamt des Kreises. Er hofft auf bessere Nachfrage im Frühjahr. Seiner Meinung nach sind aber Projekte wie der Rufbus, bei dem Menschen gegen geringen Aufschlag von Zuhause abgeholt werden, eher die Zukunft im ländlichen Raum.
Auskunft zum Fahrplan unter Tel: 03346 899777 oder bei der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin-Brandenburg
Bild zur Meldung: Patientenbus MOL: Erste Bilanz
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