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Kulturelle Provinz? Wir können auch anders…!
04. 06. 2013Beim Projekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft wird das Land zum kulturellen Experimentierfeld
Anfang April hat mit dem Umzug drei anerkannter deutscher Künstler von der Stadt aufs Land ein ungewöhnliches Experiment begonnen: Innerhalb von sechs Monaten ergründen Barbara Caveng, Frank Bölter und Helmut Lemke nun gemeinsam mit den Bewohnern von Blankensee, Sachsenberg und Sehlis, was Leben auf dem Dorf heute für die Menschen konkret bedeutet und welche kreativen Potenziale dort schlummern.
Im Zentrum steht dabei die Frage, wie das einzelne Dorf als lebendige kulturelle Gemeinschaft auch in Zukunft erhalten und in neuer Weise fortentwickelt werden kann. Denn angesichts des fortschreitenden strukturellen Wandels in der Landwirtschaft, der Überalterung der Gesellschaft und der zunehmenden Landflucht werden sich viele ländliche Regionen in Deutschland „neu erfinden“ müssen.
Inzwischen hat Barbara Caveng aus Berlin die Gemeinde Blankensee (Mecklenburg-Vorpommern) mit ihrem Ortsteil Pampow zur Kunstgemeinde „Pampsee“ vereint und begründet mit deren Bewohnern am 1. Juni einen neuen gemeinsamen Gemeindeplatz. Frank Bölter aus Köln faltet am 30. Mai mit den Sachsenbergern (Hessen) ein riesiges Papierschiff und lädt die Unerschrockenen zur anschließenden Bootspartie. Und in Sehlis (Sachsen) gehören die Hörspaziergänge mit Helmut Lemke aus Bielefeld inzwischen schon zum Alltag; er möchte den Ort zum ersten „KlangDorf“ Deutschlands machen.
Die spannenden Prozesse in der sogenannten Provinz werden von ZDF/ARTE durch regelmäßige Dreharbeiten begleitet. Im Herbst 2013 ist die Ausstrahlung einer eigenen sechsteiligen Fernsehdokumentation auf ARTE geplant.
Am deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerb um die Teilnahme am Projekt hatten sich im letzten Sommer 101 Dörfer und 146 Künstler beteiligt. In der Endauswahl blieb es dann den Dorfakteuren überlassen, sich für einen der von einer Fachjury nominierten Künstler zu entscheiden.
Die Deutsche Stiftung Kulturlandschaft möchte mit ihrem Projekt „Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst“ die Wahrnehmung des ländlichen Raums verändern und die Entstehung von zukunftsweisenden Ideen und Impulsen für das Leben auf dem Lande fördern.
Weitere ausführliche Informationen und Fotos zum Stand und Verlauf des Projektes finden Sie im Dörferblog unter www.doerfer-fuer-kunst.de. Dort wird auch auf anstehende Arbeitstreffen und Veranstaltungen in den drei Projektdörfern hingewiesen, zu denen Vertreter der Presse herzlich eingeladen sind.
Quelle und Kontakt:
Dr. Stephan A. Lütgert
Telefon 030.275 934 77
stiftung@landschafft.info
Bild zur Meldung: Kulturelle Provinz? Wir können auch anders…!