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Projekte: Neues Dach auf Klosteruine gesetzt
08. 07. 2013Altfriedland (MOZ) Für die Altfriedländer war es das Schauspiel der vergangenen Woche. Kräne hievten riesige Stahlbögen auf die Klosterruine. Mit neuem Dach könnte das Backsteingebäude bald weitere Touristenströme ins Fischerdorf locken.
Seit Wochen und Monaten wird an der Badestelle am Klostersee gehämmert. Richtig aufregend wurde es für die Bewohner des Örtchens aber erst in der vergangenen Woche. Am Montag rollten die langen Lkw mit dem Material fürs Klosterdach an. Mitverantwortlich dafür, dass es bei den Kultur-Veranstaltungen im Gebäude künftig nicht reinregnet, ist die Metallbau-Firma Peene-Stahl aus der Müritzregion. "Sie sind kaum durch die Einfahrt auf das Gelände gekommen, mussten ganz schön manövrieren", berichtet Renate Rusche, welche die Bauarbeiten mit dem Fotoapparat festhält. Schließlich musste der Transport über die Gutshaus-Einfahrt erfolgen. Insgesamt zwölf Tonnen Holz und 23 Tonnen Stahl sollen verbaut werden. Auch die nächste Woche wird die Firma für ihre Arbeiten noch benötigen.
Die Stahlbögen werden mit Holzbalken verbunden und die Zwischenräume anschließend von einer Dachdeckerfirma verschlossen. Am Ende soll das sogenannte Zollingerdach mit dem der Klosterschänke eine Einheit bilden. Das am Anfang des 20.Jahrhunderts entwickelte Bogendach wurde in Abstimmung mit der Denkmalbehörde gewählt.
Nachdem im März vergangenen Jahres der Fördermittelbescheid überbracht wurde, konnte im Sommer 2012 mit den Bauarbeiten an der Ruine begonnen werden. 608.547 Euro gab es aus dem EU-Agrarfonds ELER sowie Mittel des Landes Brandenburg. Den Rest der 965.561Euro Sanierungskosten trägt die Gemeinde Neuhardenberg.
Nicht allein das Dach wurde dabei erneuert, sondern auch das Mauerwerk instandgesetzt. Damit die vorhandenen Mauersteine möglichst erhalten bleiben, wurde eine sogenannte Vernadelung vorgenommen, eine festigende Flüssigkeit ins Mauerwerk injiziert. Die Steine, die trotzdem ausgetauscht werden mussten, wurden in einer Spezial-Brennerei in Sieversdorf gefertigt, da die Formate heute nicht mehr in Massen produziert werden.
Als Neuerung im Kloster wird eine Aussichtsplattform aus Stahl entstehen. Sie soll weitere Touristen in das Haus locken, in dem einst Familien untergebracht waren. Als zu Beginn der 70er-Jahre ein Trägerbalken des Daches einstürzte, wurde entschieden, das Dach komplett abzureißen. Alteingesessene Dorfbewohner erinnern sich noch heute an die große Staubwolke. Die Steine sollen im Kietzer See liegen. Später errichtete man das Schutzdach aus Holz über der Ruine.
Seit 2007 wurde der Bau des neuen Daches immer wieder verschoben. Es soll die Konzertbesucher und die Ruine selbst lediglich vor Regen schützen, nicht vor kühlen Temperaturen. Zur Konzertsaison, die am 12. August startet, werden die Bauarbeiten aber voraussichtlich noch nicht abgeschlossen sein. Die Veranstaltungen werden, wie schon im vergangenen Jahr, in der Klosterkirche stattfinden.
Quelle: Märkische Oderzeitung
Foto: A.Rietz
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