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Umgang mit Demografie regional - MORO-Prozess abgeschlossen
30. 09. 2013Seelow (MOZ) Eine Abschlusskonferenz, die eigentlich ein Startschuss sein soll: Am Dienstagabend wurde der Moro-Prozess für beendet erklärt. Die Mitstreiter können nun auf umfangreiches Datenmaterial zurückgreifen und wollen die Ideen für den Fortbestand der Oderlandregion umsetzen.
Ob Grabesreden, Durchhalteparolen oder Aufbruchstimmung - bei der vorerst letzten Konferenz zur Oderlandregion am Dienstagabend konnten sich die Zuhörer von allem etwas mitnehmen. Je nach Sprecher blieb der eine oder andere Eindruck zurück. Doch was bleibt an Substanz?
Ein Fundament, das nach mehr schreit, wie es Seelows Bürgermeister Jörg Schröder (parteilos) beschreibt. Das Modellvorhaben der Raumordnung, kurz Moro-Prozess genannt, wurde mit einer umfassenden Prognose mit vielen Zahlen und Grafiken abgeschlossen. Sie seien eine Grundlage, um zu handeln. "Die Zahlen haben uns die Augen geöffnet", so Schröder. Und diese bedeuten für die Oderlandregion langfristig nichts Gutes. So merkte er an, dass die Kosten für die Daseinsvorsorge ab 40 Einwohnern pro Quadratkilometer in Dimensionen steigen würden, die nicht mehr zu bezahlen sind. Die Oderlandregion hat 38 Einwohner pro Quadratkilometer. "Wir sind es, die gegensteuern müssen", forderte Schröder.
Abgesehen von der Stadt Müncheberg, die sich dem Modell entzogen hat, haben sich Seelow, Letschin, Neuhardenberg, Golzow, Lebus und Seelow-Land zu einer Region bekannt. Zwei Jahre lang wurde in vier Arbeitsgruppen diskutiert, Themen vertieft und Ausblicke gewagt. Jörg Schröder lobte ausdrücklich den Oderland-Jugendrat. Er habe gezeigt, dass sich Erwachsene zuweilen zurücknehmen sollten, um der Jugend Freiräume für Ideen zu lassen. Denn um diese Generation gehe es ja. Er forderte die Entscheidungsträger auf, Jugendliche auch bei der politischen Umsetzung der Moro-Ergebnisse zu beteiligen.
Der Betreuer des Moro-Prozesses, Axel Dosch, blickte in seinem Vortrag nochmals zurück. Gefallen habe ihm an dem Vorgehen aller Beteiligten, dass sie ehrlich waren und mit den ermittelten, teil negativen Daten offensiv umgegangen sind. Sie stellten sich Bürgerdiskussionen, bezogen Einwohner frühzeitig mit ein.
Den Ausblick wagte schließlich Grit Brinkmann, Amtsdirektorin von Neuhardenberg. Anfangs fühlte sie sich "von Moro überrollt". Doch die interkommunale Zusammenarbeit zwischen haupt- und ehrenamtlichen Mitstreitern habe sie beeindruckt. Sie hoffe weiterhin auf gegenseitiges Vertrauen, das die gesamte Region voran bringt. Auch wenn Moro beendet ist, es geht weiter. Kooperationsrat soll künftig das Gremium heißen, in dem sich die Vertreter aus Ämtern und Gemeinde beraten werden. Zudem stehen zwei Projekte am Anfang. Genehmigt wurde bereits ein gemeinsamer Ausbildungspool für Feuerwehrkräfte. Als zweites steht der Aufbau interkommunaler Managementstrukturen im Brand- und Katastrophenschutz an. Bei diesem Projekt laufe die Beantragung. Die Strategie sieht zahlreiche Projekte vor, die nach und nach umgesetzt werden sollen.
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