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Projekte: Kloster unter Dach und Fach
08. 10. 2013Altfriedland (MOZ) Eine knappe Million hat das neue Klosterdach in Altfriedland die Gemeinde Neuhardenberg gekostet. Am Freitag wurde die EU-geförderte Konstruktion trotz Baugerüsts neu eröffnet.
Um die Bedeutung des Klosterdaches hervorzuheben, sparte Landrat Gernot Schmidt am Freitag nicht mit großen Worten. Als "eines der wichtigsten architektonischen Denkmäler des Landes", bezeichnete er das mittelalterliche Bauwerk. Mit der Sicherung der norddeutschen Backstein-Gotik sei ein "großer Beitrag für die europäische Kultur" geleistet worden. Die Verantwortlichen würden Geschichte für nachfolgende Generationen bewahren. "Über die Badeplattform müssen wir aber noch reden", beendete Schmidt seine Grußworte. Im Rahmen der Umfeldgestaltung des Klosters ist ein Mittelsteg im See mit Konzertbühne auf dem Wasser vorgesehen. Ob dieser Teil der Planung bleibt, ist innerhalb der Gemeinde umstritten. Der ehemalige Neuhardenberger Bauausschussvorsitzende Friedhelm Johst bat in seinen Grußworten darum, nicht mehr allzu lang mit der Umfeldgestaltung zu warten.
Wie Bürgermeister Mario Eska, Ortsvorsteher Matthias Weiß und Bewohner Altfriedlands war er am Freitag zunächst gekommen, um die Neueröffnung des Klosters zu feiern. Auf einer Fotodokumentation von Renate Rusche konnten sie das Baugeschehen für das neue Dach aus diesem Jahr begutachten. "Schon der Abbau des alten Daches war sehr aufwändig", beschreibt die Altfriedländerin. Viele Tieflader seien durchs Dorf gerollt, um das alte Dach abzutransportieren. 1971 wurden Dach und Obergeschoss des Zisterzienserklosters abgerissen. Alteingesessene erinnern sich noch heute an die riesige Staubwolke im Fischerdorf. 1984 entstand der erste Teil des behelfsmäßigen Schutzdaches, 1992 der zweite.
2005 habe die Gemeindevertretung Neuhardenberg beschlossen, das Areal um das fast 800Jahre alte Gebäude - 1230 wurde es erbaut - zu erneuern, resümierte der ehemalige Altfriedländer Ortsbürgermeister Hans-Hermann Kain in seiner Festrede. Klosterschänke und der Toiletten-Anbau für die Gäste des Areals wurden als erstes in Angriff genommen. Im März 2012 überbrachte Minister Jörg Vogelsänger den Fördermittelbescheid für die Ausbesserungsarbeiten am Kloster sowie fürs neue Schutzdach. 608.547,00 Euro erhielt Neuhardenberg aus dem ELER sowie Mitteln des Landes Brandenburg. 965.561 Euro kamen aus der Gemeindekasse.
Nun gelte es, die Räume wieder mit Leben zu füllen, wie Hans-Hermann Kain deutlich machte. Dies gelinge zum einen durch die Konzertreihe des Kulturfördervereins, der auch die Eröffnung mit ausrichtete. Einen weiteren Impuls erhofft man sich durch die Mitgliedschaft im Verein Klosterland, einem deutsch-polnischen Netzwerk von Ordenshäusern.
Am Freitag vermissten die Besucher der Eröffnung noch die angekündigte Aussichtsplattform. Diese erhält nun keinen Zugang durch das offene Rippengewölbe im hinteren Teil des Refektoriums. Hier wird die Decke geschlossen. Nach Informationen Hans-Hermann Kains wird die Plattform von außen nachgerüstet.
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