- Start
- » Nachrichten
- » Einige Ergebnisse des ersten Europäischen Ländlichen Parlaments
Einige Ergebnisse des ersten Europäischen Ländlichen Parlaments
21. 11. 2013Das erste Europäische Ländliche Parlament (ERP) tagte am 13. November 2013 im Gebäude des Europäischen Parlaments und ist von drei zivilgesellschaftlichen europäischen ländlichen Netzwerken, der Vereinigung der Dorfbewegungen in Europa (European Rural Community Association /ERCA), der European Rural Alliance (ERA) und dem pan-europäischen Ländlichen Netzwerk (PREPARE) vorbereitet worden.
Am Vorabend des ERP vereinigten sich ERA und ERCA zur European Rural Community Alliance (ERCA).
Das ERP hatte 150 Teilnehmer/innen aus 30 europäischen Ländern und 70 Organisationen. Von der Initiativgruppe Dorfbewegung nahmen Ulrike Schumacher, Holger Ackermann, Andreas Bergmann und Kurt Krambach teil.
Begrüßungsreden wurden gehalten von der Vorsitzenden der Agrarabteilung der EESC, Dilyana Slavova, und dem Kommissar für Agrarpolitik und Ländlichen Raum, Dacian Cioloş.
Er betonte in seiner Rede die hohe Wertschätzung der Europäischen Kommission für das erste zivilgesellschaftliche ERP und sah eine wichtige Rolle der Dorfbewegungen in den europäischen Ländern u. a. darin, die differenzierten Probleme und Forderungen der europäischen Dörfer an die Kommission heranzutragen, damit deren politische Entscheidungen gezielter und differenzierter erfolgen könnten.
Am Nachmittag fanden 6 Workshops statt, zu denen schon in der Vorbereitungszeit Vorschläge und Beiträge eingereicht werden konnten.
Im Abschlussplenum wurden die Ergebnisse der Workshops präsentiert und verkündet, dass an diesen Ergebnissen weiter gearbeitet werden soll, um sie bis Ende Dezember im Internet (www.europeanruralparliament.com ) zu veröffentlichen. Dort sind auch die Reden und andere Materialien zu finden. Im Bericht über den Workshop „Demokratie für Dörfer“ wurde der Beitrag von Krambach über die „Selbstorganisation von Dörfern“ besonders hervorgehoben, der dort eine breite Diskussion über die Rolle der partizipativen Demokratie im Verhältnis zur repräsentativen Demokratie ausgelöst hatte.
Hauptergebnis des ERP war die Verabschiedung einer „Erklärung des ERP“ durch die Teilnehmer.
Wichtigste Aussagen sind
- Es ist unser Ziel, einen noch ehrgeizigeren Ansatz für die integrierte ländliche Entwicklung in unserer Dörfern (ländlichen Gemeinschaften) zu erreichen. Der Ansatz, den wir fördern, ist multi-sektoral , ortsbezogen und lokal orientiert; er basiert auf Partizipation und Partnerschaft.
- Unsere ländlichen Regionen und ihre Bewohner sind eine wertvolle Ressource für ganz Europa. Diese Ressource sind nicht nur das Land und die natürlichen Ressourcen in den ländlichen Gebieten, sondern die Erfahrungen, Fähigkeiten , eine reiche Kultur , die Vielfalt und Leistungsfähigkeit unserer Landbevölkerung und ihrer Gemeinschaften.
- …von grundlegender Bedeutung für …die neuen Herausforderungen… sind die Probleme der Erhaltung kleiner und oft isolierten Populationen, nämlich der Kampf gegen die Zwänge der Zentralisierung, der Verstädterung und Abwanderung und gleichzeitig für den Erhalt wettbewerbsfähiger Beschäftigung und Dienstleistungen.
- …wir sehr begrüßen, dass LEADER für die ländliche Entwicklung erhalten bleibt und dass darin die Option für alle Mitgliedsstaaten enthalten ist, die „Gemeinschaftsgeführte lokale Entwicklung“ (community-led local development) anzuwenden. Aber wir sind zutiefst enttäuscht über die Entscheidung der europäischen Institutionen, die Mittel für die Entwicklung des ländlichen Raums stark zu kürzen und den Mitgliedstaaten zu erlauben, erhebliche Mittel aus der 2. Säule in die Säule 1 für „Direktzahlungen“ umzuleiten.
- Wir fordern die politischen Entscheidungsträger auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene auf, mit uns eine funktionierende Partnerschaft einzugehen und in den Dialog mit uns einzutreten, damit unsere Dörfer / ländlichen Gemeinschaften/ in ganz Europa leben und gedeihen!
(Die Forderungen sollen nach Bearbeitung der Ergebnisse der Workshops präzisiert werden)
*
Das Europäische Ländliche Parlament ist ein Ort, an dem sich Entscheidungsträger und Meenschen von der Basis (grass roots) begegnen, um gemeinsam Wege zu diskutieren, wie die lokale Entwicklung in den ländlichen Gebieten gestärkt werden kann.
ERP in ein Konzept, ein Ereignis, aber keine Organisation.
Das ERP wird zu einer zweijährlichen Tradition, jedes Mal in einem anderen Land.
*
Die Ergebnisse des ERP wurden am 14. November Mitgliedern des Europäischen Parlaments und der Kommission vorgetragen.
Bild zur Meldung: Einige Ergebnisse des ersten Europäischen Ländlichen Parlaments