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LEADER: Saarower Scharwenka-Forum eröffnet
21. 01. 2014Bad Saarow (MOZ) Nach zweijähriger Sanierung ist das Scharwenka-Kulturforum in Bad Saarow am Freitag feierlich eröffnet worden. Es beherbergt das einzige Musikermuseum Brandenburgs, ein Kunstkabinett, eine Ausstellung über den Komponisten sowie zur Heimatgeschichte und ein Café.
Pianistin Evelinde Trenkner, die 2002 das Komponisten-Haus wieder entdeckt hatte, spielte zur feierlichen Eröffnung des Scharwenka-Kulturforums auf dem Bechsteinflügel ein Stück des ehemaligen Bewohners. Rund zwei Jahre lang wurde die ehemalige "Musenhütte" des Komponisten Xaver Scharwenka (1850-1924) nach historischen Aufnahmen saniert. Jetzt beheimatet das Haus auf rund 200 Quadratmetern Musikermuseum, Veranstaltungsraum, Café, Ausstellung zur Heimatgeschichte und Kunstkabinett. "Wir wollen und müssen das Haus jetzt mit Leben füllen", sagte Bad Saarows ehemalige Bürgermeisterin, Gerlinde Stobrawa, die das Haus ehrenamtlich leitet. Kammermusikkonzerte, Veranstaltungen am elektrischen Reproklavier und Traditionstreffen sollen dazu beitragen.
Als eine der ersten Veranstaltungen steht am 23. Januar der Saarow-Film "Und hörst Du die Stille" von Stefan Dexheimer auf dem Programm. Am 12. Februar gibt es Englischlernen mit Musik, am 14. Februar ein Kammerkonzert. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Haus ohne weitere Zuschüsse der Gemeinde zu betreiben", sagte Peter Wachalski, Vorsitzender der Scharwenka-Stiftung.
Doch nicht nur um den Erhalt des Hauses, sondern auch um die Forschung über die Musiker-Familie und die Archivierung umfangreichen Materials, das bereits aus Nachlässen und auf dem Kunstmarkt erworben wurde, geht es der Stiftung. "Anfangs war es uns kaum möglich, Noten zu präsentieren", erinnerte sich Wachalski. "Jetzt haben wir schon etwa 70 Prozent der Werke Scharwenkas verfügbar. Die Noten können kostenlos auf unserer Homepage heruntergeladen werden."
Ein Teil der Exponate wird im Musikermuseum im Erdgeschoss präsentiert. Die Schau sei nicht nur für den Kurort eine Bereicherung, sondern für das Land Brandenburg, sagte Wachalski. "Es ist das einzige Musikermuseum, das es hier gibt." Im Zentrum der Ausstellung stehen Xaver Scharwenka und dessen Bruder Philipp (1847-1917), der ebenfalls erfolgreicher Komponist war. Nach ihrem Tod gerieten die Scharwenkas und das 1910/11 in Bad Saarow errichtete Refugium in Vergessenheit. Nach Xaver wohnte dessen Tochter Isolde Knauer noch bis 1945 darin. Danach wurden Flüchtlinge einquartiert, von 1961 bis 1991 befand sich "Peters Weinstube" mit Pension in dem Gebäude in der Moorstraße 3. Ab 1991 stand es meist leer. 2005 ließ es Architektin Carola Petzold unter Denkmalschutz stellen. 2009 gründete sich die Stiftung, ab Ende 2011 erfolgte der Umbau, der 770000 Euro, inklusive 490000 Euro Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfons/LEADER, kostete.
Geöffnet ist das Scharwenka-Kulturforum jetzt täglich außer montags von 11 Uhr bis 15.30 Uhr. 45 Ehrenamtler sichern die Öffnungszeiten ab. Der Eintritt kostet 3 Euro.
www.scharwenka-stiftung.de
Quelle: Märkische Oderzeitung
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