Erfolgreich gefördert: Gutsbäckerei Neuhardenberg

27. 01. 2014
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Neuhardenberg (MOZ) 510 investive Vorhaben wurden zwischen 2007 und 2013 mithilfe der Leader-Förderung in der Region umgesetzt. 68,5 Millionen Euro wurden über die Lokalen Aktionsgruppen Oderland und Märkische Seen bewilligt. Einige Projekte stellt die MOZ vor.

 

Vor zwölf Jahren ist Axel Rolle das Gebäude am Abzweig nach Wulkow das erste Mal aufgefallen. Bis er das lange Zeit leerstehende Haus in neuem Glanz wiedereröffnete, sollte es noch eine Weile dauern. 2011 war für den Geschäftsführer der Wriezener Backstuben dann ein rasantes Jahr. Der Antrag auf Förderung des Vorhabens wurde innerhalb von vier bis sechs Wochen durchgebracht. Nach der Bewilligung des Geldes begannen sofort die Arbeiten und schon im Spätsommer des selben Jahres öffnete die Bäckerei mit Terrassen-Café an der B167.

 

Mehr als 440 000 Euro hatte das Bauprojekt verschlungen, das zu 45 Prozent, also mit fast 200.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds und des Landes Brandenburg gefördert wurde. Dass das Haus im Sanierungs- bzw. Denkmalsgebiet des Ortes liegt, schreckte Axel Rolle nicht ab. Es war schon damals nicht seine erste Sanierung im Denkmalsbereich. 2003 eröffnete er das Rosencafé in Bad Freienwalde, im vergangenen Jahr das Café König ebenfalls in der Kurstadt. "Dachsteine, Fassadenfarbe, Fensterfarbe - das alles wird genau vorgeschrieben", zählt der 56-jährige Backwarentechnologe auf. Das habe das Projekt zwar verteuert, aber nicht verzögert. Alle Einrichtungen werden von seinen Wriezener Backstuben beliefert. Die Gutsbäckerei betreibt er allerdings als Privatmann, nicht im Rahmen der GmbH. Zwei Mitarbeiter und ein Minijobber sind in der Gutsbäckerei nicht nur für diejenigen verantwortlich, die von Kaffee, Kuchen und Backwerk angelockt werden, sondern auch für Feriengäste. Seelow und Wriezen heißen die beidem modernen Ferienzimmer über den Geschäftsräumen und befinden sich einander gegenüber in entsprechender Himmelsrichtung der beiden Orte. "Wir haben eine Auslastung von 30 Prozent", berichtet der Inhaber stolz. Dabei profitiere er weniger von den Gästen, die zu Kulturveranstaltungen Schloss und Schinkelkirche besuchen, als von Radtouristen, Handwerkern auf Montage, Jägern und Menschen, die den Ort wegen ihrer Familienangehörigen besuchen. Die Zimmer mit großem Wohnbereich mit Integrierter Küche, Schlafzimmer und Bad sind für zwei Personen ausgelegt und mit drei Sternen zertifiziert.

 

Auch im Bäckerladen laufe es gut. Zwölf Jahre muss der Betrieb durchhalten, sonst droht die Rückzahlung von Fördermitteln. Axel Rolle ist zuversichtlich. Die Eröffnung des Bäckers im Rewe-Markt habe sich auf das Geschäft nicht merklich ausgewirkt, sagt er. Zwar sind die Zahlen im vergangenen Jahr leicht runtergegangen, doch führt er das in erster Linie auf das kalte erste Halbjahr zurück. Es sei eben ein schlecht planbares Geschäft. Eine Garantie fürs Gelingen gebe ihm niemand.Doch der Mann, der ursprünglich aus Zwickau kommt, scheut das Risiko nicht. Bis 1990 arbeitete er im Backwarenkombinat Frankfurt (Oder). Der Liebe wegen zog er von Sachsen nach Zepernik bei Bernau und ist nun 35 Jahre verheiratet. Als er sich nach Auflösung des Kombinats selbstständig machte, habe er klein angefangen, heute sind seine Bäckerwagen in der ganzen Region unterwegs.

 

Das seine Bäckerei auch in Neuhardenberg ankommt, sieht er an den Blumenkästen vor dem Haus. Viele hätten vor zwei Jahren befürchtet, dass die schnell Opfer von Vandalismus werden. Bis heute sind sie unversehrt, was ihn sehr freut.

 

Quelle: Märkische Oderzeitung

 

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