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Eiszeit Mobil: Lernen einmal anders
27. 10. 2014Buckow (MOZ) Jetzt gibt es einen Mini-Eiszeit-Ausschnitt zum Anfassen, zum Experimentieren und zum Lernen. Entwickelt wurde das Eiszeitmobil zu Demonstrationszwecken und besserem Verständnis für Schüler der 4. bis 6. Klassen, aber auch für Erwachsene.
"Pssst", mahnt Charlotte Bergman. "Sonst hört ihr die Eiszeitgeräusche nicht." Dann rauscht es plötzlich ganz leise vom Band und knarrt ... Mit einem ungewöhnlichen Hör-Experiment begrüßt die Leiterin von Drei Eichen, dem Besucherzentrum für Natur- und Umwelterziehung im Naturpark Märkische Schweiz, Kinder und Erwachsene in der Kneipp-Grundschule Buckow.
Schüler aus den partnerschaftlich verbundenen Schulen in Buckow und dem polnischen Wierzbno sowie interessierte Multiplikatoren aus der Region machen in dieser Woche Bekanntschaft mit dem Eiszeitmobil - einem innerhalb der Initiative "Geotourismus in Ostbrandenburg" vom Verein Naturschutzpark mit vielen Partnern entwickelten fahrbaren Anschauungs-, Experimentier- und Lehrmaterial zur Eiszeit.
Es soll Prozesse veranschaulichen, die die Eiszeiten vor Millionen Jahren hierzulande auslösten, soll eine Vorstellung vom Entstehen der heutigen Landschaftsform vermitteln. Doch zunächst erläutert die Chefin des Naturschutzpark-Vereins in einer kurzen Power-Point-Präsentation Entstehung und Anliegen.
Zwei Jahre hat es gedauert, bis die Arbeitsgruppe im LEADER-Kooperationsvorhaben "Geotouristische Angebote in Ostbrandenburg" unter Dr. Bergmanns Leitung und besetzt mit Fachkundigen verschiedenster Disziplinen aus der Region den zweirädrigen Anhänger samt kompaktem zusammenklappbaren Aufbau und zahlreichen ergänzenden Lehrmitteln funktionsbereit vorstellen konnte. Hilfreich war dabei natürlich, dass dafür Geld aus verschiedenen Fördertöpfen von EU und Land Brandenburg bereit stand.
Hinter der Turnhalle ist das Eiszeitmobil anschließend in Aktion zu erleben. Jörg Oehley und Ute Voigt, Mitarbeiter in Drei Eichen bzw. Mitglieder im Naturschutzpark-Verein, erklären die Landschaften, verdeutlichen die Dimensionen, wofür der junge Mann ein streichholzgroßes Häuschen zum Vergleich vor die meterhohe "Eiswand" legt.
Dann endlich können die Schüler in jeweils zwei bis drei Mann starken Gruppen selbst Hand anlegen. Sie können auf GPS-Eiszeit-Tour gehen und die Relikte dieser Periode in Natura finden. Sie probieren, wie langsam oder schnell Eis auf einer schiefen Ebene rutscht oder ob eine Pappschachtel über einem Teelicht zu Brennen beginnt, wenn darin Eis liegt.
Unterschiedlichste physikalische Phänomene werden erfahr- und begreifbar. Die Gerätschaften dazu verbergen sich alle im Bauch des Eiszeitmobils. Begleitendes pädagogisches Arbeitsmaterial wird dazu außerdem gereicht. Dann ziehen Hanja, Kasia und Luzia Handschuhe an, setzen Schutzbrillen auf und versuchen, das Eiszeit-Eis aus Strausberg zu "knacken": mit Hammer, Säge und Handbohrer.
Quelle: Märkische Oderzeitung
Bild zur Meldung: Eiszeit Mobil: Lernen einmal anders