• Start
  • » Nachrichten
  • » 11. Dialogforum "Kultur bildet." zur Frage "Provinziell? - Kulturelle Bildung im ländlichen Raum"

11. Dialogforum "Kultur bildet." zur Frage "Provinziell? - Kulturelle Bildung im ländlichen Raum"

07. 12. 2017
Vorschaubild zur Meldung: 11. Dialogforum "Kultur bildet." zur Frage "Provinziell? - Kulturelle Bildung im ländlichen Raum"

Am Donnerstagabend, den 30. November fand im Podewil in Berlin das 11. Dialogforum "Kultur bildet." zur Frage "Provinziell? - Kulturelle Bildung im ländlichen Raum" statt. Das Dialogforum "Kultur bildet." veranstaltete der Deutsche Kulturrat erneut in Kooperation mit der Kulturprojekte Berlin GmbH und den Medienpartnern Deutschlandfunk Kultur und WDR 3.

 

Hier finden Sie den Podcast der Ausstrahlung im "Wortwechsel" bei Deutschlandfunk Kultur: www.deutschlandfunkkultur.de/wortwechsel.1082.de.html

Es diskutierten:

  • Dr. Kenneth Anders, Programmleiter „Oderbruch Museum Altranft - Werkstatt für ländliche Kultur“ und Leiter des dazugehörigen „TRAFO“-Projekts
  • Prof. Dr. Wiltrud Gieseke, Seniorprofessorin in der Abteilung Erwachsenenbildung/Weiterbildung am Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin
  • Prof. Christian Höppner, Präsident des Deutschen Kulturrates
  • Prof. Dr. Ulrich Klemm, Geschäftsführer des Sächsischen Volkshochschulverbandes
  • Moderation: Susanne Führer, Deutschlandfunk Kultur
     

Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionsaspekte hat "Kultur bildet."-Redakteurin Ulrike Plüschke erstellt:

In der regen Podiumsdiskussion brachten die vier Diskutanten vielseitige Blickwinkel auf die Situation, Entwicklungen und Herausforderungen für die kulturelle Bildung auf dem Lande ein. Nach Benennung zahlreicher Best practice-Beispiele wurde eingangs darüber diskutiert, inwiefern zahlenmäßige und inhaltliche Unterschiede bei den Angeboten und Programmen zwischen Stadt und Land bestehen. Es wurde festgestellt, dass nicht nur mit dem Blick der Angebotslogik auf den ländlichen Raum zu schauen sei, denn dann könnten Dörfer nur gegenüber den Städten "verlieren". Angemessener sei eher der Blick auf das große Potenzial, die vielen Freiräume im wörtlichen und übertragenen Sinn.

 

Als wichtige Akteure wurden neben etablierten Institutionen wie den Volkshoch- oder Musikschulen vor allem Vereine und ehrenamtliche Initiativen erkannt, die es zu aktivieren, motivieren und fördern gilt, um Dörfer und Kleinstädte kulturell noch stärker zu beleben. Auch hierfür gibt es positive Beispiele und bereits erfolgreich laufende Förderprogramme. Zugleich wurde darüber diskutiert, dass die Erwartungen sowohl an das Ehrenamt als auch an Projekte und Initiativen nicht überstrapaziert werden dürften, sondern dass die bestehende kulturelle Infrastruktur nachhaltig gefördert werden müsse. Hierfür müssten nicht nur mehr Fördermittel vor allem für Personal in den Institutionen, aber auch für verbesserte Verkehrsanbindungen bzw. mobile Angebotsformate der aufsuchenden Kulturarbeit zur Verfügung gestellt werden. Sondern es sei auch nötig, dass bei den Förderinstrumenten künftig auch sozialräumlich differenziert werden müsse, um den beispielsweise höheren Aufwand durch Fahrtkosten und -zeiten zu begegnen.

 

Es wurde festgestellt, dass es in Deutschland eine großartige Vielfalt kultureller Bildung im ländlichen Raum gibt und dass die Potentiale größer sind als möglicherweise eingangs gedacht, so zum Beispiel in den Schnittstellen von Kulturvermittlung und Kulturtourismus oder bei der Wieder- bzw. Neubelebung von Leerstand für die nichtkommerzielle (inter-)kulturelle Begegnung.

 

Weitere Informationen

Digitale Einladungskarte

Vorabinterview mit Podiumsgast Kenneth Anders

Vorabinterview mit Podiumsgast Wiltrud Gieseke

Vorabinterview mit Podiumsgast Ulrich Klemm

Überblick über die bisherigen Dialogforen

 

Quelle: Deutscher Kulturrat

 

Bild zur Meldung: 11. Dialogforum "Kultur bildet." zur Frage "Provinziell? - Kulturelle Bildung im ländlichen Raum"