Tourismus für Alle in den Märkischen Seen

Aus der demographischen Entwicklung, die mit einer deutlichen Steigerung der Anzahl älterer Menschen und somit auch einer wachsenden Zahl mobilitäts- oder aktivitätseingeschränkter Menschen einhergeht, ergeben sich neue Bedürfnisse und Herausforderungen. In diesem Zusammenhang hat auch das Thema barrierefreier Tourismus deutschland- und europaweit stark an Bedeutung gewonnen. Wir möchten dabei unterstützen und den barrierefreien Tourismus in unserer Region stärken.

 

In der ersten Phase der Umsetzung wurde im Rahmen eines Kick-offs mit den Auftragnehmern und dem Tourismusverband Erwartungen an das Projekt geschärft und die Zeitschiene festgelegt. Im Rahmen einer Status-quo Analyse mit Auswertung vorhandener Studien und weiterer Ressourcen im Online- und Printbereich wurden die Fragen beantwortet: Was ist an barrierefreien Angeboten schon vorhanden und was nicht?

Die Ergebnisse wurden ergänzt durch vertiefende Gespräche mit den Touristikern, dem Tourismusverband und weiterer Stakeholder aus Reihen der Leistungsträger. Daraus ergaben sich drei Kristallisationspunkte für die Produktentwicklung: Altlandsberg, Storkow und die Märkische Schweiz.

Im Laufe des Projektes wurden Ortsbegehung sowie Produktentwicklungsworkshops zur Durchführung von Sensibilisierungs- und Schulungsmaßnahmen mit Anbietern, Touristikern und Vertretern aus Politik und Verwaltung genutzt, bei denen es auch zu praktischen Sensibilisierungsübungen kam. 

In allen drei Kristallisationspunkten wurden mehrere Workshops zur Produktentwicklung durchgeführt. Es wurden jeweils mehrere Leitprodukte und der Berücksichtigung einer vollständigen barrierefreien Leistungskette erstellt. Ziel war die Prüfung und Ausgestaltung attraktiver und barrierefreier Pfade für Einwohner, Naherholer und Gäste. Die Workshops beinhalteten u.a.:

  • Personaerstellung/ Zielgruppenfestlegung

  • Visitor Journey Mapping: Ablauf und Beschreibung von Touchpoints entlang der barrierefreien Servicekette aus Sicht des Gastes vor, während und nach dem Aufenthalt

  • Erstellung von Leistungsbeschreibungen

  • Storytelling

  • Festlegung von Kommunikationsmaßnahmen, Contentplanung

 

Die Workshops dienten zugleich der Netzwerkbildung in den Kristallisationspunkten (Schwerpunktregionen) und in der Gesamtregion.

 

An folgenden Orten konnten exemplarisch Angebote entwickelt werden:

  • auf dem Schloßgut Altlandsberg

  • auf der Burg Storkow und

  • im Naturpark Märkische Schweiz

 

Die Ergebnisse der Produktentwicklung sind auf der Website des Tourismusverbandes als „Komfortreisen“ unter der Rubrik „Reisen für Alle“ als eigene Produktlinie veröffentlicht und als solche im Marketing kommuniziert. 
https://www.seenland-oderspree.de/reisen-fuer-alle

 

Wir haben großes Interesse weitere Orte und Partner zu finden, um nach diesen Beispielen noch mehr Komfortangebote zu entwickeln. Weitere Interessenten können gern .

 

Projektberatung im Naturpark Märkische Schweiz

Wirkung von LEADER

An 3 Standorten wurden beispielhafte Produktlinien entwickelt, an denen sich die übrigen Standorte orientieren können. Tourismusverband und die einzelnen Standorte haben sich intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt und das vorhandene Selbstverständnis vertieft bzw. Hemmschwellen im Umgang mit Komforttourismus reduziert.

Am Standort Märkische Schweiz konnte die Motivation dafür genutzt werden, über den global Natur Fonds eine Förderung zu beantragen: Im Herzen des Naturparks Märkische Schweiz entstand ein über drei Kilometer langer barrierearmer Wanderweg „Abenteuer mit Stobbi“. Ausgangspunkt ist das Naturparkzentrum Schweizer Haus. Der Wanderweg greift Themen aus der Naturpark Ausstellung auf. Das Fabeltier „Stobbi“ vermittelt die eiszeitliche Entstehung und jüngere Phänomene der Landschaft, die entlang des Weges erlebbar sind. Mit dem Angebot wird ein neues, überschaubares und gut ausgeschildertes Wandererlebnis für die Zielgruppe kognitiv Beeinträchtigte und Familien (auch mit Kinderwagen) geschaffen. 

Damit wurde eine Lücke geschlossen, da bisher, mit Begleitflyer, vom Schweizer Haus aus nur zwei sehr weitläufige Wanderrouten (Naturparkroute 21 km und Natura Trail 17 km) beworben werden.  https://www.globalnature.org/de/natur-ohne-barrieren