Neues Mobilitätsangebot in MOL: Patientenbus
Buschdorf (MOZ) Der Patientenbus, eine Gemeinschaftsinitiative von Kreis, den Krankenkassen, der Gemeinde Müncheberg, dem Amt Märkische Schweiz sowie der Kassenärztlichen Vereinigung, geht am 11. Dezember auf Rundfahrt. Ein Mercedes-Transporter mit acht Sitzen soll zunächst ein Jahr lang die Patienten in die Arztpraxen chauffieren.
"Das muss ein Erfolg werden!" Im Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistages waren sich die Mitglieder nach der Vorstellung der Patientenbus-Initiative durch Steffen Hampel, Leiter des Gesundheitsamtes, einig. Pünktlich zum Fahrplanwechsel rollt der Patientenbus, ein Mercedes-Achtsitzer, durch die Ortsteile von Müncheberg und die Dörfer des Amtes Märkische Schweiz. Diese "Dienstplan-Region", wie es die Ärzte nennen, ist zur Modellregion für die verbesserte Auslastung des noch vorhandenen Ärztepotenials auserkoren worden. Zusätzliches Ziel ist es, den ländlichen Raum für die Niederlassung jüngerer Ärzte attraktiver zu machen.Von der Annahme des neuen Angebots wird es abhängen, ob künftig flächendeckend Patientenbusse fahren. Zunächst wird der im Bereich Müncheberg/Märkische-Schweiz eingesetzte der erste seiner Art im ganzen Land Brandenburg sein.
Der Patientenbus soll nach Darstellung des Amtsarztes den Dienstplan-Bereich alle vier Stunden abfahren. Und zwar sternförmig rings um Müncheberg - einschließlich Trebnitz und Jahnsfelde - sowie ringförmig durch die Dörfer rund um Buckow. Er wird anders als der bereits im südlichen Oderbruch fahrende "Rufbus" nicht zu den Patienten direkt nach Hause fahren, sondern ausschließlich die bestehenden Bushaltestellen ansteuern. Die Patienten können den Bus auch nicht wie ein Taxi ordern, wenn sie ihn gerade benötigen.
Vorgesehen ist, dass der Bus immer dienstags fährt. Darauf haben sich die Arztpraxen mit ihrem Bestellsystem eingerichtet. Überfüllte Wartezimmer werden so möglichst vermieden. Der Bus wird alle vier Stunden die Haltestellen anfahren. Und das drei Mal am Tag. Darauf sollen sich die Patienten verlassen können. Für die Beförderung bezahlen die Patienten den normalen VBB-Tarif, so dass durchschnittlich ein Ticketpreis von 1,50 Euro zu erwarten sein wird. Steffen Hampel verwies allerdings darauf, dass dies noch keine endgültigen Festlegungen seien, Änderungen bis zum Projektstart durchaus noch vorgenommen werden können.
Auf Nachfrage von Ausschussmitgliedern erklärte Hampel, dass der Bus nicht mit behindertengerechten Zusatzausstattungen eingerichtet ist. Bei voller Auslastung könne kein Rollstuhl mitgeführt werden.
Um die gute Auslastung des Busses zu erreichen, wollen die beteiligten Partner eine breite Öffentlichkeitsarbeit organisieren, die mit einer Pressekonferenz am 5. Dezember beginnt und sich möglichst über das gesamte Jahr des Pilotprojekts erstrecken soll. "Mit der guten Annahme durch die Patienten soll der vergleichsweise große Aufwand honoriert werden, den alle Beteiligten dabei leisten", betonte Hampel.
Die Kassenärztliche Vereinigung hat die Einrichtung von Patientenbussen bereits seit längerem auf der Agenda. Im Internet stellt sie ihr Programm unter dem Namen "KV RegioMed" vor. Dazu heißt es: "Das Programm ist ein von der KV Brandenburg entwickeltes Maßnahmenpaket zur Sicherstellung der ambulanten wohnortnahen medizinischen Versorgung, insbesondere in den ländlichen Regionen." Die Ausgestaltung dieses Maßnahmenpakets in Form von Modulen orientiere sich an den konkreten örtlichen Gegebenheiten. Das heißt, in Ergänzung zum bereits bestehenden ambulanten Versorgungsspektrum werden zusätzliche Leistungen bedarfsgerecht angeboten.
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