LAG: Bewilligungsbescheid für Sanierung des Gutsinspektorenhauses in Trebnitz
Trebnitz - Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger übergab am 20. Mai 2016 einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 301.500 Euro aus dem LEADER-Programm an den Förderverein des Internationalen Archivs für Heilpädagogik e. V. für die Sanierung des ehemaligen Gutsinspektorenhauses in Trebnitz. Ein weiterer Bescheid in Höhe von 423.000 Euro betrifft die LEADER-Förderung für den Umbau und die Sanierung des ehemaligen Waschhauses.
Bis August 2017 werden hier insgesamt rund 405.000 Euro investiert. Die Fördersumme in Höhe von 301.500 Euro setzt sich zu 75 Prozent aus dem EU-Agrarfonds ELER sowie zu 25 Prozent aus Landesmitteln zusammen.
Seit 2013 ist das Internationale Archiv für Heilpädagogik auf einer Teilfläche des ehemaIigen Gutsinspektorenhauses im denkmalgeschützten Ensemble des Schlosses Trebnitz untergebracht. Der Ausbau verfolgt das Ziel, einen neuen Wissenschaftsstandort der Heilpädagogik zu schaffen. Seit 2012 besteht die Absicht, hier ein wissenschaftliches und international ausgerichtetes Archiv zur Dokumentation der Geschichte und Gegenwart der Heilpädagogik einzurichten. Bisher gab es keinen vergleichbaren Ort, um die Erkenntnisse und Erfahrungen der wissenschaftlichen und praktischen Arbeit zum Thema Behinderung und Heilpädagogik in ihrem internationalen beziehungsweise historischen Kontext zu dokumentieren. Im Zuge der Umsetzung der UNBehindertenrechtskonvention ist ein solches Archiv auch für die Fachkräfteausbildung und die Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe in der Region von Bedeutung.
Erd- und Obergeschoss des Gebäudes sollen so ausgebaut werden, dass die gesamten Geschossflächen für das Archiv mit Lager, Büro- und Sitzungsflächen zur Verfügung stehen. Die Außenhülle des Gebäudes soll teilweise wiederhergestellt werden.
Das Schloss in seiner heutigen Form entstand durch Umbauarbeiten um 1900. Damals wurden an den heutigen Mittelbau die beiden Seitenflügel angebaut. So wurde das schlichte Gutshaus zu einem neubarocken Schloss umgestaltet. Zum Herrenhaus, der architektonischen Dominate der Anlage, gelangt man über eine repräsentative Zufahrt, die ehrenhofartig dem Schloss vorgelagert ist. Bestandteil der früheren Gutsanlage waren unter anderem das Inspektorenhaus, die Remise, die Schmiede mit der anhängigen Meierei, die Waschküche, die Stellmacherei, die Brennerei sowie verschiedene Stall‐ und Speichergebäude.
Nachdem das Schloss 1945 an die Gemeinde übergegangen war, wurde es bis 1992 auf vielfältige Weise genutzt: Lazarett, Wohn- und Bürogebäude, Schule, Kindergarten und Ferienlager. Nach 1992 wurde das Haus mit Unterstützung des Bundes und des Landes umfassend saniert und ist in ein modernes Seminarhaus umgebaut worden. Für den Kauf des Gebäudes waren die Synergien zur Bildungs- und Begegnungsstätte Schloss Trebnitz ein wichtiges Argument. Neben der dort gepflegten Arbeit mit benachteiligten Menschen bieten die vorhandenen Tagungs- und Übernachtungsmöglichkeiten eine ideale Voraussetzung, zum Beispiel für wissenschaftliche Symposien und für den Fachaustausch auf dem Gebiet der Heilpädagogik und benachbarter Disziplinen.
Quelle: MLUL
In das sanierte Waschhuas wird nach Fertigstellung der Nachlaß von Gustav Seitz einziehen. Seit März 2015 zeigt die Gustav Seitz Stiftung ihre Ausstellung „Gustav Seitz in Trebnitz“ in der vom Schloß Trebnitz e. V. sanierten Remise. Mit der Ausstellung wird die im Sommer 2014 begonnene Zusammenarbeit mit der Stiftung fortgesetzt und der Umzug des Gustav Seitz Zentrums von Hamburg nach Trebnitz vorbereitet.
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