LEADER: Unser Netzwerk SlowTrips ist ELER-Projekt des Monats Juli
Neun LEADER-Regionen aus sechs europäischen Ländern haben mit SlowTrips ein vielversprechendes Nischenprodukt für den Tourismus entwickelt. Slow Trips lassen sich im Low-Budget - sowie im Luxus -Segment umsetzen, in der freien Natur ebenso wie in Städten, privat und im Rahmen geschäftlicher Anlässe. Das Brandenburger Landwirtschaftsministerium, das regelmäßig ein aus dem Europäischen Agrarfonds ELER unterstütztes Vorhaben vorstellt, hat mit SlowTrips ein Netzwerk für langsamen Tourismus zum ELER-Projekt für den Monat Juli ausgewählt.
Mit der Aufhebung Corona-bedingter Reisewarnungen für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, für Schengen-assoziierte Staaten und für das Vereinigte Königreich seit dem 15. Juni kann das Projekt von SlowTrips nun mit allen geplanten Maßnahmen in die Vermarktung seiner Angebote gehen. Ein Koordinator baut ein grenzübergreifendes Netzwerk interessierter Partner auf, um das Konzept von SlowTrips als kreativen Tourismus in Form eines nachhaltigen Kulturerlebnisses in den Regionen Europas zu verbreiten und zu verankern.
In einem zweiten Schritt soll ein Qualitätssicherungsprogramm unter dem Motto „Qualifikation durch Motivation“ für lokale Gastgeber und Unternehmen erarbeitet werden. Im Vordergrund steht dabei die Sensibilisierung der Gastgeber für die Art des Empfangs langsam Reisender. In Workshops werden Grundkenntnisse auf den Gebieten der Produktentwicklung, der Dienstleistungskonzeption, zum Verständnis von internationalen Trends und ihres Potenzials im Hinblick auf lokale Tourismusprodukte in allen teilnehmenden LEADER-Regionen vermittelt. Schließlich wird beispielhaft ein auf drei Jahre ausgerichteter Marketing- und Verkaufsplan angelegt.
Das Phänomen des langsameren Tourismus hat seine Wurzeln im Trend zur Individualisierung und ist Teil des wachsenden Anspruchs nach Selbstgestaltung des eigenen Urlaubsideals. Das Tempo drosseln, Qualitätserlebnisse anders wahrnehmen, wirklich genießen statt nur Eindrücke sammeln – all das hat mit einer neuen persönlichen Haltung zu tun. Bedingt wird der Wandel durch das immer stärker verbreitete Gefühl, dass die Welt schneller zu werden scheint und der Alltag komplexer wird. Hier werden die Zeiten des Zurückschaltens, des Pausierens, Tiefdurchatmens und Anhaltens umso wertvoller. Insgesamt steht SlowTrips heute für eine Neubewertung von Erlebnissen.
Teilnehmende LEADER-Regionen sind:
LAG ZEITKULTUR OSTSTEIRISCHES KERNLAND – Österreich – Steiermark
LAG URFAHR WEST – Österreich - Oberösterreich
LAG ATERT-WARK – Luxembourg
LAG LËTZEBUERG WEST – Luxembourg
LAG VALLE UMBRA E SIBILLINI – Italien
LAG LA CITTADELLA DEL SAPERE – Italien
LAG Märkische Seen e.V. – Deutschland - Brandenburg
LAG Nedre Dalälven 3 – Schweden
LAG Alytus District – Litauen
Zwei jährliche Steuerungsrundentreffen aller Partner in den teilnehmenden Regionen strukturieren das Projekt und treiben die Arbeit am Netzwerk voran. Im Verlauf des ersten Jahres wird jede Partnerregion mit 10 bis 15 lokalen Unternehmen und Gastgebern entsprechende Angebote entwickeln, um so den langsamen Tourismus voran zu bringen. Mehr unter https://www.facebook.com/SlowTripsEurope/ und www.slowtrips.eu
Mit Hilfe des Europäischen Landwirtschaftsfonds ELER werden von 2020-2022 ein grenzübergreifendes Netzwerk, ein Qualitätssicherungsprogramm sowie eine Website zum langsamen Tourismus aufgebaut. Die Gesamtinvestition international beläuft sich auf 1.200.000 Euro. In Brandenburg sind es 245.368 Euro. Davon gefördert werden in Brandenburg 196.294 Euro, davon umfasst die ELER-Förderung 157.035 Euro, die Landesmittel 39.259 Euro. Der Förderung lag die Richtlinie des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft zur Förderung der ländlichen Entwicklung im Rahmen von LEADER zugrunde.
Bild zur Meldung: Fischer Oli auf dem Scharmützelsee, Seenland oder-Spree, Foto Florian Läufer