Demenz-Wohngemeinschaft unter dem Dach der alten Försterei ELER-Projekt des Monats
Kolpin - Jeden Monat stellt das Brandenburger Landwirtschaftsministerium ein Förderprojekt in den Mittelpunkt, das vom Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt wird. Das ELER-Projekt des Monats Februar zeigt, wie eine Familie mit Kreativität und hoher Eigenleistung über ein integratives Mehrgenerationenprojekt für junge Familien und Senioren in ländlicher Umgebung 31 Arbeitsplätze geschaffen hat.
Auf dem Gelände des ehemaligen Schulungszentrums der Justizakademie - der früheren Kolpiner Oberförsterei - hat ein integratives Mehrgenerationenprojekt seinen Platz gefunden. Jung und alt nutzen inzwischen alle Gebäude. Die Häuser sind gut zugänglich und von zum Teil jahrhundertealtem Baumbestand umgeben.
Seit 2008 stand das acht Hektar große Gelände mit seinen zahlreichen Gebäuden leer. Eine Nachnutzung war nicht in Sicht - bis sich Benno und Dorit Stephan mit den beiden Söhnen Bob und Bastian entschlossen, hier das Mehrgenerationenprojekt „Alte Försterei Kolpin“ umzusetzen.
Hohe Eigenleistungen, Durchhaltevermögen, viele Ideen und die Fördermittel aus dem Agrarfonds ELER sorgten dafür, dass hier heute fünf bedarfsgerechte Wohnungen für Senioren und junge Familien, Demenz-Wohngemeinschaften, Räume für die kulturelle beziehungsweise sportliche Nutzung, ein Gästehaus für zwei betreute Jugendwohngruppen für bis zu zwölf Bewohner sowie ein Ferienhaus verfügbar sind.
Zuletzt wurde Platz für eine zweite Wohngemeinschaft für acht an Demenz erkrankte Bewohner geschaffen. Sie verfügt über große helle Zimmer zwischen 20 und 25 Quadratmeter, eine Wohnküche, Wohnzimmer und zwei behindertengerechte Bäder. In einer kleinen Gruppe wird gezielt auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner eingegangen. Angehörige können gemeinsam wesentlichen Einfluss auf die Tagesgestaltung sowie die Art und Weise des Zusammenlebens nehmen. In regelmäßigen Treffs tauschen sich die Angehörigen aus und unterstützen sich gegenseitig.
Demenz-WG bieten 31 Arbeitsplätze
Ambulant wird in Kolpin eine 24-Stunden-Betreuung gewährleistet, wobei die Betroffenen gemeinsam einen Pflegedienst auswählen. Auf den Freiflächen des Hofs können die Bewohner eigene Beete anlegen, die Werkstatt oder die eigene Küche nutzen.
Neben den bereits vorher vorhandenen 23 Arbeitsplätzen kamen mit der zweiten Demenz-WG durch die ambulante Pflege acht weitere Vollzeitarbeitsplätze hinzu.
Die Fördermittel wurden für den Um- und Ausbau des ehemaligen Kinos der alten Försterei zu einem Wohngebäude als „Neue-Demenz-Wohngemeinschaft“ eingesetzt. Die förderfähigen Gesamtkosten dafür beliefen sich auf 86.318 Euro. Die Mittel aus dem ELER umfassten insgesamt 28.727 Euro. Weitere 9.575 Euro entfielen auf die Förderung durch das Land Brandenburg. Der Förderung lag die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER zugrunde.
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