Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel
Im aktuellen Forschungs-Praxis-Projekt „Integrationspotenziale ländlicher Regionen im Strukturwandel“ liegen nun die ersten Ergebnisse aus der Erhebungsphase in Form eines Potenzialberichts vor. Die Erhebungen in den insgesamt sieben am Projekt beteiligten Kommunen wurden von Juni bis Oktober 2012 vom Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (DESI) durchgeführt.
Die Themen Zuwanderung und Integration sind überwiegend großstädtisch geprägt. Ländliche Räume spielten bislang sowohl in der öffentlichen politischen Debatte als auch in der Integrationsforschung eine untergeordnete Rolle. Erkenntnisse über Zuwanderer und deren Lebenssituation in kleineren kommunalen Einheiten sind zumeist nur punktuell vorhanden, etwa bezogen auf die Situation einzelner Gemeinden oder speziell für die Gruppe der (Spät-)Aussiedler.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels findet jedoch eine zunehmende Beschäftigung mit dem Thema Integration in fast allen Kommunen des ländlichen Raums statt. Während der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in ländlichen Räumen mit 11,6 Prozent im Vergleich zu Agglomerationsräumen mit einem Anteil von 23 Prozent vergleichsweise niedrig ist, sind die Folgen von Bevölkerungsrückgang und demograf- ischem Wandel jedoch bereits deutlich spürbar. Durch den „Druck der Demografie“ erkennen Kommunen zunehmend, dass die Funktionsfähigkeit des Gemeinwesens und der örtlichen Infrastruktur vom Zuzug neuer Personen und von der Aktivierung bislang ungenutzter Potenziale abhängt. Das gilt sowohl für den örtlichen Arbeitsmarkt, der vielfach vom Fachkräftemangel betroffen ist, als auch für viele ehrenamtliche Strukturen wie Kirchengemeinden, freiwillige Feuerwehren, Vereine, etc.
Der Bericht markiert den Abschluss der ersten Bearbeitungsphase und umfasst neben einer Auswertung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Entwicklungstendenzen schrumpfender Regionen und den Anforderungen an die kommunale Integrationsarbeit die Erkenntnisse aus insgesamt über 170 Einzel-und Gruppeninterviews mit mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
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