Zu Gast: Bund der deutschen Landjugend sucht Lösungen fürs Land und trifft Wasserbüffel
(BDL) Die Bundesmitgliederversammlung des Bundes der Deutschen Landjugend hat Ende April die Weichen für das Wahljahr 2013 und darüber hinaus gestellt. Neben ihren Wahlforderungen, die sie unter dem Motto „Ich steh’ fürs Land.“ zusammengefasst hat, ging es im Schloß Trebnitz auch um die Ausrichtung des Verbandes, um Projekte und Veranstaltungen der nächsten zwei Jahre, die bundesweit von Bedeutung sind.
Die Delegierten aus den BDL-Landesverbänden nutzten die Zeit in Brandenburg auch, um sich selbst ein Bild von den Problemen strukturschwacher ländlicher Räume im Osten Deutschlands zu machen. „Vor allem interessiert uns, wie sie die Probleme lösen“, betont Matthias Daun, der Bundesvorsitzende des größten Jugendverbandes im ländlichen Raum.
Auf besonderes Interesse stieß daher der Veranstaltungsort der Bundesmitgliederversammlung (Bumi) selbst. Denn Schloß Trebnitz war nicht nur Jahrhunderte lang Gutshaus, sondern auch Lazarett, Wohnhaus und Schule. „Menschen aus Trebnitz und Umgebung - auch aus Polen - engagieren sich in dem Verein, der aus dem Schloß eine Stätte europäischer Begegnung gemacht hat“, fasst der BDL-Bundesvorsitzende zusammen. Dort werde die deutsch-polnische Freundschaft spürbar gelebt. „Uns haben auch die Exkursionen, die über die Grenze geführt haben, gezeigt, wie eng unsere Geschichte miteinander verwoben ist“, stellt Matthias Daun fest.
Das Schloß, das seit vorigem Jahr auch die verbandliche Bildungsstätte der Berlin-Brandenburgischen Landjugend ist, strahle damit weit über die Region hinaus, war sich die Bumi einig. „Ein spannendes Erfolgsrezept. Umso mehr, da Trebnitz mit seinen Schloßgesprächen auch die Leute aus der Umgebung anspricht“, so der BDL-Bundesvorsitzende.
Im Juni wird sich eins davon mit der „Leibeigenschaft und Bauernbefreiung sowie ihre sozialen Auswirkungen im Oderland“ beschäftigen und dort auch den Bogen zur aktuellen Agrarpolitik schlagen. Die AgrarierInnen unter den Bumi-Delegierten beschäftigten sich schon am Wochenende mit dem Flächenverbrauch und der Flächennutzung in Ostdeutschland. Angesichts des verstärkten Landkaufs von Investoren zogen sie durchaus Parallelen zwischen der Landnahme in afrikanischen Staaten und im Osten Brandenburgs.
Andere Landjugendliche nutzten die Exkursionszeit für einen Abstecher nach Storkow, das aus 14 Ortsteilen besteht. Die Bürgermeisterin Cornelia Schulze-Ludwig, die sich seit frühester Jugend fürs Land engagiert, hatte sich persönlich Zeit für die Bumi-Delegierten genommen und beispielhaft gezeigt, dass der Charme eines jeden Ortes aufrecht erhalten werden konnte und zum großen Ganzen beiträgt. Für Erstaunen sorgte eine kleine Wasserbüffel-Herde inmitten des Städtchens, die die feuchten Storkower Burgwiesen kurz halten. „Ungewöhnlicher Naturschutz, der dem Tourismus der Region zugute kommt“, lobt die BDL-Bundesvorsitzende Magdalena Zelder.
„So also gehen die Kommunen im Osten Deutschlands mit dem Strukturwandel um. Sie gestalten ihn konstruktiv für das Leben im ländlichen Raum“, zieht die junge Frau stellvertretend für den Bund der Deutschen Landjugend nach ihrem Besuch in Brandenburg Bilanz. „Das bestärkt uns in unserem Engagement für die ländlichen Räume. Danke“, so die BDL-Bundesvorsitzende.
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