Nachhaltiger Konsum: Soziale Pioniere als Hoffnungsträger – Handlungsleitfaden vorgestellt
Was haben Car-Sharing, Bürgerenergiegenossenschaften und städtische Gemeinschaftsgärten gemeinsam? Häufig handelt es sich dabei um Initiativen, die aus zivilgesellschaftlichem Engagement entstanden sind und sich erst in jüngerer Zeit aus einem Nischendasein herausentwickeln. Sind sie erfolgreich, können sie einen Beitrag dazu leisten, nachhaltige Wirtschafts- und Lebensstile gesellschaftsfähig zu machen.
Wie solche neuen umwelt- und sozialverträglichen Produktions- und Konsumpraktiken aus der Zivilgesellschaft – sogenannte soziale Innovationen – noch stärker unterstützt werden können, hat das Forschungsprojekt „Nachhaltiger Konsum durch soziale Innovation – Konzepte und Praxis“ im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes untersucht. Am 26. September 2013 haben die Projektpartner in Berlin einen Handlungsleitfaden für Change Agents und mögliche Förderer aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vorgestellt, der für verschiedene Typen sozialer Innovationen Hilfestellung gibt.
Umweltpolitische Förderstrategien für soziale Innovationen
Als Kooperationspartner des Instituts für Sozialinnovation (ISInova) und des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin hat das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) umweltpolitische Förderstrategien für soziale Innovationen entwickelt. Die politischen Gestaltungsmöglichkeiten unterscheiden sich dabei je nach Innovationstyp ebenso wie die Ziele der umweltpolitischen Förderung. So ist eine Stabilisierung der Initiativen in der Nische ebenso denkbar wie eine Etablierung als Alternative oder gar Integration in den Mainstream. Exemplarische Fördermaßnahmen sind etwa der bereits bestehende Eco-Design-Wettbewerb des BMU sowie die Bereitstellung von materiellen und finanziellen Ressourcen, wie Anschubfinanzierungen oder das Bereitstellen kommunaler Flächen.
Flasbarth: „Aktive Zivilgesellschaft ist Motor für Veränderungen“
„Der Leitfaden richtet sich an all diejenigen, die soziale Innovationen nachhaltigen Konsums bereits heute praktizieren und sie zukünftig noch stärker in unserer Gesellschaft verbreiten und verankern wollen“, so Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts. „Wir wollen damit aber auch den gesellschaftlichen Dialog über konkrete Gestaltungsmöglichkeiten nachhaltiger Entwicklung unterstützen, und mit diesem Vorhaben verdeutlichen, dass eine aktive Zivilgesellschaft ein starker Motor für Veränderungen hin zu einer Green Economy und nachhaltigen Gesellschaft ist.“
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