Lebenssituation junger Menschen auf dem Land
Signal für „mehr“ Jugend und Unterstützung
BDL im Gespräch mit Bundesjugendministerin und MdB
„Die Ministerin macht ernst: Sie will Jugend wieder stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken.“ Darin sind sich die Vorsitzenden des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) einig. Kathrin Funk und Matthias Daun werten das Gespräch mit Bundesjugendministerin Manuela Schwesig in der vorigen Woche als deutliches Signal - sowohl für die Unterstützung der Jugendverbandsarbeit als auch für die Anerkennung des Engagements junger Menschen.
Gemeinsam mit anderen Jugendverbänden hat der BDL in dem ersten Ministerinnengespräch – weitere sollen folgen - die Vielfalt der Jugendverbände verdeutlicht. „Für Jugendliche im ländlichen Raum gelten ganz andere Spielregeln als in der Stadt“, betonte die Bundesvorsitzende. Wer sich beteiligen wolle, müsse auch die Möglichkeit dazu haben. Dafür braucht es auf dem Land bedarfsgerechte Mobilitätkonzepte für die Region und leistungsfähige Internetverbindungen. Diese Besonderheit der ländlichen Regionen werde bei etlichen Programmen und Projekten vernachlässigt. „Deswegen bringen wir das Dorf in die Stadt – als Botschafter fürs Land“, stellt Kathrin Funk klar.
Die ländlichen Räume sind nicht erst seit dem demografischen Wandel Vorreiter: Die Gleichstellung von Mann und Frau beispielsweise lebt der BDL schon seit 1949 mit seiner durchgehend paritätischen Besetzung. Die Spezifik der ländlichen Regionen wird der BDL in die weitere strategische Entwicklung der Eigenständigen Jugendpolitik einbringen.
Die Besonderheit der Lebenssituation junger Menschen auf dem Land brachte gestern auch der stellv. BDL-Bundesvorsitzende Sebastian Schaller ins ausführliche Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Svenja Stadler ein: „Sie engagieren sich ganz selbstverständlich für ihre Umwelt. Zusammen macht es eben einfach mehr Spaß, was zu unternehmen. Dabei wird dann der Maibaum aufgestellt, der Gemeindesaal renoviert oder es gibt für alle ein großes Scheunenfest.“
Zugleich ging er auf die damit verbundenen Schwierigkeiten ein. Neben den zeitlich und strukturell veränderten Anforderungen in Schule und Ausbildung sei eine pragmatische Hilfestellung gefordert, damit das Engagement der jungen Leute durch die strikte Auslegung von Vorschriften nicht ausgebremst werde. „Ermessensspielräume müssen vor Ort stärker genutzt werden“, so Schaller.
Die Abgeordnete aus Niedersachsen nimmt diese Forderung gern in den Bundestags-Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement mit. Dieser müsste eigentlich ein „normaler“ Ausschuss sein, sind Schaller und Stadler überzeugt: „Gerade bei diesem Thema braucht es eine breite öffentliche Auseinandersetzung und Diskussion. Hier hätte die große Koalition ein gutes Zeichen setzen können.“
Quelle: Bund der Deutschen Landjugend
Bild zur Meldung: Audrey FOURNIER@ ENRD Contact Point 2007-2013