Wie weit ist es zum nächsten Supermarkt? Modell veranschaulicht regionale Unterschiede in der Nahversorgung
Das BBSR hat ein GIS-basiertes Modell entwickelt, mit dem man die Erreichbarkeit von Lebensmittelmärkten und anderen Einrichtungen der Nahversorgung bestimmen kann.
Die wohnortnahe Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs ist für die Menschen in den Städten und Gemeinden eine Frage der Lebensqualität. Die Wege zum nächsten Supermarkt und Discounter sind je nach Stadtgröße und Siedlungsstruktur unterschiedlich lang. Wie groß die Differenzen sind, zeigt eine neue Analyse.
In den Großstädten kann fast jeder den nächsten Lebensmittelmarkt zu Fuß erreichen. Die durchschnittliche Luftliniendistanz beträgt dort nur etwa 500 Meter. Je kleiner die Stadt ist und je ländlicher die Region, desto länger werden auch die Wege. In den Landgemeinden ist der nächste Supermarkt im Bundesschnitt mehr als zwei Kilometer entfernt. Längere Distanzen – durchschnittlich mehr drei Kilometer – müssen die Bewohner ländlicher Gemeinden in Ostdeutschland in Kauf nehmen. Die Unterschiede lassen sich vor allem durch den Einfluss der Siedlungsstruktur auf die Standortplanung der Anbieter erklären.
Mit dem vom BBSR entwickelten GIS-basierten Modell können die Luftliniendistanzen zu wichtigen Einrichtungen der Nahversorgung wie Arztpraxen, Apotheken oder Grundschulen ermittelt werden. Bisher mussten die Wissenschaftler die Standortdichte in Städten und Gemeinden – bei Annahme einer gleichmäßigen Verteilung der Einrichtungen im Raum – als Indikator heranziehen, um Rückschlüsse auf die Erreichbarkeit zu ziehen.
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