Ehrenamt: Mehr Wirkung erzielen durch Projekttransfer
Durch Projekttransfer wird vorhandenes Wissen nicht nur effizient und effektiv weitergegeben, sondern es ergeben sich daraus auch eine Reihe positiver Effekte für den gemeinnützigen Sektor: Gerade kleinen Organisationen gelingt es durch den Wissenstransfer, mit geringen eigenen finanziellen und personellen Ressourcen anspruchsvolle und wirksame Projekte umzusetzen.
Dadurch können mehr Menschen von einer Idee profitieren. Bei einem erprobten Projekt entfällt die sensible Startphase, in der das Risiko des Scheiterns am Größten ist. Das ist attraktiv für soziale Investoren und senkt ihre Risiken. Viele Geldgeber haben diesen Vorteil jedoch noch nicht erkannt und verharren in der bekannten Position des »Modellprojektförderers«. Auch im Stiftungswesen ist diese Förderpraxis noch verbreitet.
Gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung hat der Bundesverband Deutscher Stiftungen 2008 das Projekt »Effektⁿ« gestartet. Gemeinnützige Akteure werden dabei unterstützt, die eigene Wirkung zu analysieren und zu vergrößern – auch mithilfe von Projekttransfer. Für Juliane Metzner, wissenschaftliche Referentin im Kompetenzzentrum Stiftungsforschung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Effektⁿ-Projektleiterin, ist klar: Anstatt immer wieder Geld, Zeit und Energie in die Entwicklung immer neuer Projekte fließen zu lassen, ist es sinnvoll, sich auf erfolgreiche Projekte zu konzentrieren, diese zu skalieren und auf andere Orte oder Kontexte zu übertragen. Das erfordert jedoch nicht nur ein Umdenken der Organisationen, die Projekte planen, sondern auch der Geldgeber, die diese finanzieren. Denn Innovation liegt nicht unbedingt im Erfinden immer neuer Projekte – sie spiegelt sich auch im Verbreiten erfolgreicher Modelle und deren Verstetigung.
Metzner, Juliane : Mehr Wirkung erzielen durch Projekttransfer
Quelle: Wegweiser Bürgergesellschaft (22) 2014
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