Drei Eichen um ein Seminarhaus ergänzt
Drei Eichen (MOZ) Das frühere Mädchenhaus in Drei Eichen hat sich vom Aschenputtel zum Schneewittchen gemausert. Vor dem Grünen Markt mit Regionalbuffet hatte die Crew des Umweltbildungszentrums zu Besichtigung und offizieller Übergabe des sanierten Gebäudes geladen.
Zwischen den vielen Grünschattierungen von Wald und Wiese, dem urigen dunklen Braun des Abenteuerspielplatzes und der anderen Gebäude im Altbestand des Umweltbildungszentrums Drei Eichen leuchtet es wie ein Edelstein. Nach zehn Jahren Leerstand, einer umfassenden Sanierung, Umbauten und einer Nutzungsänderung ist die sogenannte Mädchenzeile als Seminarhaus mit Aufenthalts- und Arbeitsräumen wiedererstanden.
Das Erdgeschoss ist nun für Schulungen oder Kurse in drei unterschiedlich großen Abteilungen nutzbar. Knietiefe Fenster lassen viel Licht herein und die Blicke in die Natur hinaus. Im unteren Bereich wurden auch der Sanitärtrakt samt behindertengerechtem WC angeordnet. Im Obergeschoss steht ein geräumiger Dachraum zur Verfügung, der als Gemeinschaftsraum und notfalls selbst als Schlaflager dienen kann. Auch zwei Schlafkojen für Seminarleiter und der Hausanschlussraum befinden sich dort.
Überdies wurde eine Energie-Umstellung für das Umweltzentrum vorgenommen. Ein Pellet-Stückholz-Kessel in Kombination mit einem Öl-Brennwert-Kessel und das Herrichten eines Raums zur Pelletvorratshaltung sowie das Aktivieren der vorhandenen Solar- und der Photovoltaikanlage kamen im Zuge dieser Maßnahme hinzu. Drei thematische Schautafeln auf dem Gelände veranschaulichen das.
"Jetzt können unsere Gäste auch in der feuchten und kalten Jahreszeit hier eine gute Zeit verbringen", fasste die Leiterin des Besucherzentrums für Natur- und Umwelterziehung Charlotte Bergmann Erreichtes zusammen und dankte den vielen Beteiligten, die es brauchte, um den lange geträumten Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.
Denn dahinter verbergen sich Anstrengungen, Absprachen mit Partnern, Planänderungen, Verzögerungen, "alle nur denkbaren Höhen und Tiefen, Ärgerlichkeiten und Freuden", wie es die Geoökologin Dr. Charlotte Bergmann ausdrückte, und schließlich ein gutes Ende. Die Diaschau in Endlosschleife zeigte jenen Werdegang eindrucksvoll.
Mindestens bis ins Jahr 2011 zurück reichten die ersten Pläne, die schon verdeutlichten, dass es ohne die Stadt Buckow und ohne Förderung gar nichts würde. Bei einer Gesamtinvestition von nahezu 700 000 Euro konnte das Vorhaben schließlich mit rund 430 000 Euro aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und überdies rund 213 000 Euro aus dem Mauerfonds unterstützt werden. Den "Rest" steuerten die Kommune und der Naturschutzparkverein selbst bei.
Nicht nur an Bürgermeister Thiemo Seelig, zwei Amtsdirektoren und die beinahe wichtigste Person aus der Bauverwaltung, Marlies Schröder, richtete die Chefin des das Umweltbildungszentrum betreibenden Naturparkvereins aufrichtigen Dank. Ohne einige konstruktiv mitdenkende Firmen, ohne Architekten, ihre Mitarbeiter-Crew - vom Hausmeister über den Klangtherapeuten bis zur Freiwilligen Serena Beyer und weiteren Helfern - wäre das Riesenprojekt in gut einem Jahr nicht schaffbar gewesen.
Jetzt ist Drei Eichen - Vorreiter für den Einsatz neuer Medien wie GPS oder Audioguide im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung im deutsch-polnischen Grenzraum - für neue Aufgaben gut gerüstet.
Quelle: Märkische Oderzeitung
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