Bürger initieren Prozesse: Bahnhofsumfeld Obersdorf
Obersdorf (MOZ) In dem Müncheberger Ortsteil Obersdorf ist am Freitag der neu gestaltete Bahnhofsvorplatz freigegeben worden. Für rund 100 000 Euro entstanden Parkplätze, Fahrradabstell- sowie Unterstellmöglichkeiten für die Reisenden und ein neuer Platz auch für Feste.
Im Juni erfolgte der ersten Spatenstich und nur vier Monate später konnte Ortsvorsteher Dieter Behrendt zusammen mit Vertretern der Initiativgruppe für den Erhalt des Haltepunkts den symbolischen Banddurchschnitt vollziehen. Zehn Parkplätze, davon zwei für Schwerbehinderte, stehen nun zur Verfügung. Darüber hinaus ist eine überdachte Fahrradabstellanlage für etwa 15 Zweiräder entstanden.
Dabei stand der Obersdorfer Bahnhof der Oderland-Bahn 2012 schon vor dem Aus. Kleine Haltepunkte mit täglich unter 50 Ein- und Aussteigern sollten geschlossen werden, berichtete Behrendt. "Es wäre eine Katastrophe für die ganze Umgebung gewesen", erzählte Annette Berger von der Initiativgruppe. "Genau 987 Unterschriften kamen daraufhin bei einer Sammlung zusammen. Unterschrieben haben fast alle aus dem Umkreis", so Münchebergs Bürgermeisterin Uta Barkusky, die nach dem Bekanntwerden der angedachten Schließung mobil machte. "Nicht generell alle kleinen Haltepunkte wären geschlossen worden. Es waren nur alle auf dem Prüfstand", erzählte Carsten Dörnbrack, Abteilungsleiter vom Verkehrsverbund VBB. 44 Ein- und Aussteiger täglich wurden in Oberstdorf gezählt. "Etwa 20 benutzen die Bahn regelmäßig", fügte er hinzu.
Das hält Charlotte Schmidt von der Bürgerinitiative für zu niedrig. "Aufgrund des Zwei-Stunden-Takts hier fahren viele Obersdorfer und Leute aus der Umgebung von Müncheberg aus. Dort hält der Zug stündlich" berichtete sie. Das wollen nun auch die Obersdorfer. "Das ist das nächste Ziel unserer Initiative. Auch dafür werden hier alle zusammen kämpfen", sagte sie.
In der Agenda 2025 für den Ort steht auch die Förderung des sanftes Tourismus in der Region. "Dazu brauchen wir natürlich verlässliche Fahrverbindungen. Schon heute verdienen einige ihr Geld mit dem Tourismus", erklärte Behrendt. Als Beispiele nannte er die Jugendherberge Münchehofe und Privatanbieter von Ferienwohnungen.
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