Konferenzdokumentation: Regionales Bauen zwischen Tradition und Innovation
Rund 100 Interessierte aus Tourismus, Architektur, Wissenschaft sowie Kommunal- und Landesverwaltungen diskutierten am 23. November 2015 im Potsdamer BlauArt. Tagungshaus unter dem Motto "Regionales Bauen zwischen Tradition und Innovation" die Potenziale regionaler Baukultur auf die touristische und regionale Entwicklung. Denn Architektur, Ortsbilder und Design werden für den Tourismus immer wichtiger. Der Gast sucht heute authentische, unverwechselbare Erlebnisse in einem intakten, regionaltypischen Umfeld.
Erste Impulse zur Bandbreite des Themas lieferte eine Podiumsdiskussion unter Beteiligung von Dipl.-Ing. Niklas Nitzschke (Stiftung Baukultur), Dr.-Ing. Gernot Weckherlin (btu Cottbus-Senftenberg), Michael Knape (AG Städte mit historischen Stadtkernen), Dr. Martin Flade (LUGV), Lutz Lange (Hotel Alte Ölmühle Wittenberge) und Dieter Hütte (TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH). Sie gingen den Fragen nach: Gibt es eine regionale Bautradition? Wer ist dafür verantwortlich? Welche Trends und Potentiale bieten sich? Was ist typisch Brandenburg?
Anschließend betonten Patrick Schreib von der Baiersbronn Touristik und Jörg Finkbeiner von PartnerundPartner Architekten in ihrem Vortrag die Chancen einer weitreichenden Beteiligung der einheimischen Bevölkerung bei der Ortsgestaltung und damit auch der touristischen Infrastruktur. Anhand der Entwicklungen in Baiersbronn zeigten sie auf, wie erst diese Einbindung eine Identität der Einheimischen mit der örtlichen Baukultur geschaffen habe, die Baiersbronn heute eine von Touristen gesuchte Authentizität verleihe. Martina Leicher von der COMPASS GmbH stellte in ihrem Beitrag die fruchtbare Beziehung von Baukultur und Tourismus mit beidseitig positiver Wechselwirkung heraus: "Gutes Bauen kann dann als Qualitätslabel für den Tourismus dienen. Die touristische Nachfrage und Wertschöpfung kann Anreiz sein, in (bauliche) Qualität zu investieren."
In zwei Workshop-Runden im World Café-Format wurde dem Austausch des anwesenden Expertenwissens viel Raum gegeben. Die Themen der 17 Tische reichten von DDR-Architektur über schwimmende Bauten, ökologischen Baustoffen bis zu den Herausforderungen energetischer Gebäudesanierungen und des Denkmalschutzes. In einer begleitenden Ausstellung konnten sich die Teilnehmenden über Beispiele für ein gelungenes Zusammenspiel von Architektur und Tourismus informieren.
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