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Flüchtlingshilfe auf dem Land

07. 03. 2016

Wegen fehlender Infrastruktur ist die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Land oft eine Herausforderung. Dennoch biete sie auch eine besondere Chance zur Integration. Diese Erfahrung hat die evangelische Initiative "Willkommen im Dorf" gemacht - und gibt sie nun in einer Broschüre zum Aufbau von ehrenamtlicher Hilfe in ländlichen Regionen weiter.

 

 

Eine Schlüsselrolle könnten dabei die örtlichen Vereine übernehmen. Auf dem Land sei es oft leichter, Netzwerke zu bilden, erklärt Sarah Kirchhoff, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde im rheinhessischen Jugenheim, die das Patenprojekt „Willkommen im Dorf“ bereits seit Ende 2014 betreibt. So seien in ihrem Ort „alle Vereine, politische Parteien und interessierte Bürgerinnen und Bürger“ in das Engagement für Flüchtlinge eingebunden. „Wenn ein Flüchtlingsmädchen singen will, eine Flüchtlingsfrau zur Gymnastik möchte oder ein Junge Fußball spielen will, dann wenden sich die Patinnen und Paten an den entsprechenden Verein. Die sorgen dafür, dass die Geflüchteten in der Wohnung abgeholt und auch wieder zurückgebracht werden.“

 

Neben den Patenschaften für einzelne Familien können auch Patenschaften für ein Haus oder eine Wohnung mit Flüchtlingen übernommen werden. Durch das spezielle Patensystem erhielt die Initiative bereits bundesweite Aufmerksamkeit, erklärt Uli Röhm, Mitbegründer von „Willkommen im Dorf“. Zunehmend kamen Anfragen zum Projekt. Dies sei der Anstoß gewesen, „die praktischen Erfahrungen aufzuschreiben“. Denn Informationen darüber, wie eine Initiative ohne professionelle Strukturen vor Ort mit Freiwilligen Hilfe für Flüchtlinge aufbauen könne, fehlten bislang.

 

So bietet die Broschüre „Willkommen im Dorf“ nun auf 48 Seiten einen Mix aus Sachinformationen zu den Themen Flucht und Integration, praxisnahen Tipps mit Checklisten und Beispielen sowie Erfahrungsberichte. Unterstützt wird die Veröffentlichung von der Diakonie Hessen, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz. Im Dorf gebe es „weniger Anonymität, jeder kennt jeden und man kümmert sich um die Nachbarn“, erklärt der evangelische Probst für Rheinhessen, Klaus-Volker Schütz. Dies seien gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration, die auf dem Land besser gelingen könne als in städtischen Ballungsräumen.

 

Die Arbeitshilfe „Willkommen im Dorf“ kann als gedrucktes Exemplar kostenlos angefordert werden bei:
Diakonie Hessen
Meike Haas
Ederstraße 12
60486 Frankfurt am Main
E-Mail: meike.haas@diakonie-hessen.de
Fax: 069 7947 996229

 

Als Download steht sie im Internet bereit unter www.menschen-wie-wir.de/willkommen-im-dorf

 

Bild zur Meldung: Flüchtlingshilfe auf dem Land

Kontakt

LAG Märkische Seen e.V.
Regionalmanagement/ Geschäftsstelle
Mahlsdorfer Str. 61 b
15366 Hoppegarten

 

Telefon (030) 9799259-14
Telefax (030) 9799259-11
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