Fürstenwalde und die Kooperationspartner von @see BEReit und LOS sind Gewinner im Stadt-Umlandwettbewerb
Die zweite und letzte Runde im Stadt-Umlandwettbewerb ist entschieden. Eine Fachjury hat aus 34 Wettbewerbsbeiträgen zwölf Stadt-Umland-Kooperationen ausgewählt. Die Kooperationspartner @see BEReit und LOS gehören zu den Gewinnern und erhalten rund 11 Millionen Euro für die Belebung von Jagdschloss und Aufbauschule, in denen eine private Fachhochschule eingerichtet werden soll.
Voraussetzung für die Beteiligung am Stadt-Umlandwettbewerb war eine gelungene Kooperation von Ober- und Mittelzentren mit ihren Umlandgemeinden, so die Förderkriterien. „Damit war für uns die erste Hürde bereits genommen, denn durch unsere @see-Aktivitäten sind wir schon seit Jahren mit Storkow sowie die Ämtern Scharmützelsee, Grünheide, Spreenhagen und Odervorland eng verbunden“, so Fürstenwaldes Bürgermeister Hans-Ulrich Hengst, der stellvertretend für die Kooperationspartner als Lead-Partner die Urkunde aus den Händen von Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider entgegen nahm.
Die Kooperationspartner, zu denen auch die LAG Märkische Seen, der Deutsche Caritasverband e. V. und der Tourismusverband Seenland Oder-Spree e. V. gehören und die vom Landkreis Oder-Spree unterstützt werden, hatten sich auf folgende Themenschwerpunkte geeinigt:
- Fachkräftebedarf sichern
- Tourismus stärken und weiterentwickeln
- Multimodale und nachhaltige Mobilität innerhalb der Region ausbauen.
Zu den Projekten der Stadt Fürstenwalde/Spree mit höchster Priorität gehören die Sanierungsmaßnahmen an der Aufbauschule und am Jagdschloss. Die Aufbauschule soll dabei von einem Privatinvestor zum Zwecke der Ansiedlung einer privaten Fachhochschule instandgesetzt und modernisiert werden. An diesem Projekt ist die Stadt finanziell nicht beteiligt. Die Sanierung des Jagdschlosses mit dem geschätzten Kostenvolumen von ca. 3,7 Mio. € soll dagegen eine kommunale Investition sein. Für alle angemeldeten Projekte beträgt die Förderquote 80% der förderfähigen Kosten. Der Umsetzungszeitraum erstreckt sich bis in das Jahr 2020.
Neben Fürstenwalde gehören auch die Lead Partner Luckenwalde, Potsdam, Eberswalde, Hennigsdorf, Frankfurt (Oder), Bernau, Cottbus, Schwedt, Gransee und Oranienburg mit ihren Kooperationspartnern zu den ausgewählten Kommunen der zweiten Runde.
Den Gewinnern stehen insgesamt 160 Millionen Euro aus den drei Europäischen Fonds für regionale, soziale und ländliche Entwicklung (EFRE, ESF und ELER) zur Verfügung. „Erstmals werden auf Basis eines integrierten und gebündelten Mitteleinsatzes Fördergelder aus allen drei europäischen Fonds für Projekte ausgereicht“, sagte Ministerin Kathrin Schneider.
Mehr Informationen zu den Projekten in den Themenschwerpunkten:
1. Fachkräftesicherung
Ein privater Investor beabsichtigt eine „Europäische Fachhochschule für Gastronomie, Hotellerie und Tourismus“ in Fürstenwalde/Spree aufzubauen. Die Schule soll an zwei Standorten - in der ehemaligen Aufbauschule sowie im Ensemble des Jagdschlosses mit dem Speichergebäude und einer neu zu erbauenden Orangerie - angesiedelt werden. Es sollen akademische Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Tourismus und Gastronomie angeboten werden. Neben einer theoretischen akademischen Ausbildung werden der Beherbergungsbetrieb im Speicher sowie das Kultur- und tourismuswirtschaftliche Management des Jagdschlosses reale Praxisanteile ermöglichen. In einer ersten Ausbauphase sind zunächst ca.200 Studierende bei vollem Betrieb vorgesehen.
Das Projekt trägt sowohl zur Sicherung des akademischen Nachwuchskräftebedarfs in der Region als auch zur überregionalen/internationalen Profilierung als Tourismusregion sowie der Metropolenregion Berlin/Brandenburg bei. Für die Realisierung der Gesamtmaßnahme mit ihren Projekten und Teilprojekten ist u. a. auch die Inanspruchnahme von Mitteln der Städtebauförderung und von KfW- und RENplus-Mitteln (energetische Sanierung) geplant.
2. Infrastruktur
Die Region verfügt über ein in weiten Teilen gut ausgebautes Radwegenetz und erfreut sich bei Radtouristen zunehmender Beliebtheit. Das Gemeinschaftsprojekt konzentriert sich darauf, noch bestehende Lücken im touristischen Radwegenetz der Region bzw. in der Anbindung an überregionale Radwege zu schließen und die dazu gehörenden Infrastrukturen (u. a. Fahrradverleih/-service, Wegeleitsysteme/Ausschilderungen) weiter zu qualifizieren. Neben der touristischen Nutzung dienen die Radwege auch der Alltagsmobilität der Bürgerinnen und Bürger (Arbeits- und Schulwege, Freizeitgestaltung). Sie unterstützen den Umstieg vom Pkw auf umweltfreundliche Mobilitätsformen und erhöhen Freizeitwert und Lebensqualität der Region.
Auch wassertouristische Infrastrukturen soll ertüchtigt werden. Geplant sind kombinierte Wasserwander-/ Radwandertourismusrastplätze entlang von Spree und Spreeradweg im Rahmen der Wassersportinitiative Süd-Ost. Am Storkower See sollen Anlegestellen für Hausboote ausgewiesen werden. Dazu soll ein Ufernutzungs- und Stegkonzept entwickelt werden. Die Errichtung einer altstadtnahen Bootsanlegestelle „Stadthafen“ ist ebenfalls geplant.
3. Multimodale und nachhaltige Mobilität
Geplant ist die Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes zur Optimierung der Verbindungen in der Region. Im Ergebnis des Mobilitätskonzeptes sollen die dort formulierten Handlungsempfehlungen [soweit möglich ebenfalls im Rahmen des SUW] umgesetzt werden. Damit soll die Bedeutung der Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof Fürstenwalde/Spree als überregionaler Zugang in die Region gestärkt und die Nutzung alternativer nachhaltiger Mobilitätsformen in der Region gefördert werden.
Quelle: Stadt Fürstenwalde
Bild zur Meldung: Fürstenwalde und die Kooperationspartner von @see BEReit und LOS sind Gewinner im Stadt-Umlandwettbewerb