Experten entwickeln Zukunftskonzept für deutsch-polnischen Verflechtungsraum
Wie soll der Raum auf beiden Seiten der Oder und der Lausitzer Neiße im Jahr 2030 aussehen? Diese Frage soll ein Zukunftskonzept für den deutsch-polnischen Verflechtungsraum beantworten.
Das Institut für Territoriale Entwicklung in Breslau koordiniert den Prozess gemeinsam mit der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Das Zukunftskonzept greift gemeinsame Vorstellungen der Raumentwicklung für den deutsch-polnischen Verflechtungsraum auf. Es zielt auf eine höhere Aufmerksamkeit auf europäischer und nationaler Ebene, auf die Identifizierung von Herausforderungen und Chancen sowie auf konkrete Handlungsansätze. Grundlagen sind die polnische "Konzeption der räumlichen Entwicklung des Landes 2030" und die deutschen "Leitbilder und Handlungsstrategien für die Raumentwicklung".
Vier thematische Karten veranschaulichen die wichtigsten Handlungsfelder der Zusammenarbeit und zeigen für jeden Bereich Entwicklungsmöglichkeiten. Die Karten umfassen die Themen "Siedlung und verkehrliche Verflechtungen", "Natürliche, landschaftliche und kulturelle Ressourcen“, "Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung" sowie "Energie". Das Zukunftskonzept selbst wird sich auf Grundzüge der Raumentwicklung konzentrieren und insbesondere Zentren und deren Verknüpfungen abbilden. Mithilfe eines kartografischen Bildes wird es den angestrebten Zustand 2030 zeigen.
Die Diskussion des Entwurfs ist in einer Sitzung des deutsch-polnischen Raumordnungsausschusses am 20./21. Mai 2016 vorgesehen. Interessierte können unter der Adresse http://gzk2030.kooperation-ohne-grenzen.de mehr über den Diskussionstand zu erfahren. Am Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die mit dem Zukunftskonzept angestrebten Ziele sind unter anderem:
- Engere Verflechtungen und ein stärkerer Integrationsgrad sowie angeglichene Rahmenbedingungen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung;
- Identitätsbildung – regionale Identifikation;
- Initiierung von politischem Marketing, das den Bedeutungszuwachs dieser Makroregion in Europa unterstützt;
- Kohärentere Nutzung von EU-Förderprogrammen, insbesondere der grenzüberschreitenden und transnationalen Programme, die Deutschland und Polen betreffen.
Das Zukunftskonzept wird für das Gebiet entwickelt, in dem Deutschland und Polen nachbarschaftlich eng verbunden sind. Es reicht von der Ostseeküste im Norden über ist die Oder und die Lausitzer Neiße bis zu den Sudeten und dem Erzgebirge im Süden. Dementsprechend erstreckt es sich auf die Gebiete der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen sowie der Wojewodschaften Niederschlesien, Lebuser Land, Westpommern und Großpolen.
Quelle: BBSR
Bild zur Meldung: Quelle: http://zk2030.kooperation-ohne-grenzen.de/de/