BfN-Praesidentin: Grossschutzgebiete sichern Deutschlands Naturerbe
Bonn, 19. Mai 2017: "Großschutzgebiete sichern Deutschlands Naturerbe", erklärt Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz
(BfN) anlässlich des Europäischen Tags der Parke, der jährlich am 24. Mai begangen wird. "Unsere Natur ist schön und erhaltenswert, dies zeigen unsere Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke eindrucksvoll.
Diese Großschutzgebiete sind Teil unseres Nationalen Naturerbes und haben sich unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften organisiert." In ihnen gibt es eine faszinierende Vielfalt der Natur zu entdecken: Das Spektrum reicht von ganz unterschiedlichen Kulturlandschaften wie den Steppenrasen im Naturpark Kyffhäuser und den blütenreichen Bergwiesen im Biosphärenreservat Rhön bis hin zu urtümlicher Wildnis in den Nationalparken.
Mit Blick auf bundesweite Befragungen wie die Naturbewusstseinsstudien des BfN betont Prof. Jessel: "Viele Deutsche wünschen sich zukünftig mehr Wildnis als bisher. Deshalb begrüße ich die Initiative Bayerns, im Freistaat einen dritten Nationalpark auszuweisen. Ich hoffe, dass dabei Aspekte der Akzeptanz genauso Berücksichtigung finden wie die Gebietsqualität." Dabei stellt die BfN-Präsidentin besonders die enorme Bedeutung der deutschen Großschutzgebiete für die Erhaltung der biologischen Vielfalt heraus. Mit Blick auf das Bundesprogramm zur Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sagt Prof.
Jessel: "Viele Großschutzgebiete liegen ganz oder teilweise innerhalb der "Hotspot"-Regionen der biologischen Vielfalt, also Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume. Beispiele sind das Biosphärengebiet Schwäbische Alb oder der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, der vor allem wegen seiner Buchen- und Eichenwälder, Blockschutthalden und Hangmoore von nationaler Bedeutung ist."
Das Bundesamt für Naturschutz unterstützt insbesondere durch Forschungsvorhaben Initiativen zur qualitativen Weiterentwicklung des Netzes der deutschen Großschutzgebiete. So hat ein Vorhaben von EUROPARC Deutschland, welches vom BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, die Ersterfassung für ein langfristiges systematisches integratives Monitoring aller terrestrischen deutschen Nationalparke und Biosphärenreservate zum Ziel. Ein weiteres Vorhaben des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN), ebenfalls vom BfN gefördert, beinhaltet erstmalig eine Querschnittsuntersuchung aller europäischen Naturparke.
Damit werden insbesondere die Kommunikation und der Austausch auf europäischer Ebene vorangetrieben.
Wie kann sich die Zivilgesellschaft in die Entwicklung der Parks einbringen? Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich freiwillig in den Parks für den praktischen Naturschutz engagieren (www.ehrensache-natur.de). Für Firmen, Stiftungen und Sponsoren besteht zudem die Möglichkeit, in den Parks die Umsetzung wichtiger Naturschutzmaßnahmen zu fördern und damit die dortigen Verwaltungen zu unterstützen (www.europarc-deutschland/marktplatz-natur.de).
Hintergrund:
Tag der Parke: Der Tag der Parke ist ein europaweiter Aktionstag der Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke und wird von der europäischen Dachorganisation für Großschutzgebiete, Föderation EUROPARC, ausgerufen. An diesem Tag wollen die Nationalen Naturlandschaften ihre Aufgaben und Ziele einer breiten Öffentlichkeit näher bringen. Der "Tag der Parke" geht auf den 24. Mai 1909 zurück. An diesem Tag wurden in Schweden neun Nationalparke als erste Schutzgebiete dieser Art in Europa ausgewiesen. Rund um den Tag der Parke bieten Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke diverse Veranstaltungen an; nähere Informationen dazu finden sich auf deren Websites.
Schutzgebiete in unserer Region
Quelle:
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