Auftaktkonferenz: Besser Essen in Märkisch-Oderland
Trebnitz (MOZ) "Besser essen in Märkisch-Oderland" - unter diesem Motto fand am Montag die Auftaktveranstaltung der Lokalen Tafelrunde im Schloss Trebnitz statt. Vertreter von Schulen, Schulträgern und Verwaltungen sowie Politiker, Landwirte, und Caterer haben über Schulspeisung, Pausenlänge und regionale Angebote diskutiert.
"Ohne Mampf kein Kampf" zitierte Moderator Frank Fiedler von der Stiftung SPI zum Auftakt der gemeinsam mit der LAG Märkische Seen, dem Landkreis und dem Kreis-Kinder- und Jugendring organisierten Veranstaltung ein Sprichwort. Tatsächlich, das sollte sich bei der Veranstaltung bestätigen, spiegelt die Essenfrage in besonderer Weise wider, wie die Gesellschaft funktioniert. Maren Danzer-Wiedmer von der "Vernetzungsstelle Schulverpflegung" machte den Handlungsbedarf auch in Märkisch-Oderland deutlich. Besonders in den östlichen Bereichen des Landkreises, der nach Oberhavel als zweiter eine "Lokale Tafelrunde" installiert, erkranken viele Schulkinder an Adipositas (Fettleibigkeit). Kinder aus sozial schwachen Familien sind besonders betroffen. Um eine "gesundheitliche Chancengleichheit" zu erreichen, sollen nun mit den"Tafelrunden" die Schulverpflegung qualitativ verbessert werden.
Anne Quart (Linke), Staatssekretärin für Europa und Verbraucherschutz, erläuterte das vor zwei Jahren gestartete Projekt, das jährlich mit 250 000 Euro gefördert wird. Die Mutter zweier Kinder, die selbst in Berlin-Treptow ihre Schülerspeisungserfahrungen gesammelt hat, weiß, wovon sie spricht. Inzwischen habe man einen Maßnahmekatalog mit 25 Projekten erstellt, bei denen die Tafelrunden einen wichtigen Platz einnehmen. Weiterhin wurde an der Uni Potsdam das Fortbildungsmodul "Ernährungs- und Verbraucherbildung" für Lehrer gestartet und nicht zuletzt werde die Bildung von "Mensa-AG´s" in den Schulen gefördert, mit denen die kontinuierliche Bewertung und Kontrolle der Schülerspeisung organisiert werden soll.
Marko Büchel (Linke), neben Simona Koß (SPD) Landtagsabgeordneter in der Runde, machte deutlich, dass nur 65 Prozent der Grundschüler und sogar nur 20 Prozent der Oberschüler an der im Schulgesetz verankerten Schülerspeisung teilnehmen. Die Ursachen dafür sollen gefunden und Wege für eine bessere Annahme der Angebote gefunden werden: Denn die wenigsten Schüler zählen zu den "Suppenkaspern".
Maren Daenzer-Wiedmer gab Auskunft über aktuelle Studien. Die besagen, dass heutzutage immer weniger mit Kindern zu Hause gekocht wird, dass die Kompetenzen, sich selbst ein gesundes Mittag kochen zu können, stark abnehmen. Andererseits steigen aber die Ansprüche in Bezug auf die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln auf Grund von Allergien. Das sollte auch im Unterricht ein Rolle spielen.
Quelle: MOZ
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Für weitere Informationen steht ab sofort eine regionale Webseite zur Verfügung:
http://besser-essen-in-mol.de/
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