LAG wollen Vereinfachung: Kontaktstelle des ENRD hat die Ergebnisse der bislang größten LEADER-Umfrage vorgelegt.
Im November 2017 befragte das ENRD lokale Aktionsgruppen (LAG) nach ihren Erfahrungen mit der Umsetzung von LEADER. Von den über 2200 angeschriebenen LAG beteiligten sich 710. Damit ist die Umfrage die bislang größte zum Thema LEADER überhaupt.
Die Umfrage gliederte sich in die vier Teile Basisdaten, Grundsätze von LEADER, Arbeiten mit LEADER und Optimierung von LEADER. Die Ergebnisse vermitteln einen wesentlich vertieften Einblick in die Ausführung von LEADER. Sie bestätigen das bereits von der Lenkungsgruppe der Europäischen Netzwerke für den ländlichen Raum formulierte Ziel, eine einfachere und effektivere Umsetzung von LEADER/CLLD zu propagieren.
Darüber hinaus stützen die Ergebnisse den aus LEADER-Fachkreisen häufig geäußerten Unmut über den Verwaltungsaufwand sowie über den Mangel an Zeit und Mitteln zur Förderung von Sensibilisierung und Erneuerung. Insgesamt betrachteten die teilnehmenden LAG die lokale Entwicklung und die Förderung lokaler Projekte mit Abstand als vorrangig.
An der Umfrage nahmen LAG aus 19 nationalen und 70 regionalen Entwicklungsprogrammen für den ländlichen Raum (EPLR) teil. Mehr als 50 % der Rückläufer verteilten sich auf fünf Mitgliedstaaten: Deutschland (143 Rückläufer), Frankreich (86), Spanien (83), Tschechische Republik (53) und Österreich (43).
ARBEITEN MIT LEADER
- Die meisten LAG betrachteten die nationalen bzw. regionalen Ausführungsbestimmungen als belastend für ihre Arbeit.
- Schwierigkeiten bei der Umsetzung von LEADER bereiten den LAG aus deren Sicht vor allem Verwaltungsbehörden- bzw. Zahlstellenvorschriften, Ausführungsverfahren und Beschränkungen auf EPLR-Ebene.
- Die meiste Arbeitszeit wenden die LAG für die Förderung der Projektentwicklung auf. Hätten sie die Wahl, so würden sie dafür noch mehr Zeit und Mittel einsetzen, ebenso für Sensibilisierung, Kooperation und Innovation.
- Am wichtigsten für die LAG aus operativer Sicht ist die Erfüllung ihrer Strategie-Ziele. Vorrangige Arbeitsschwerpunkte sind lokale Entwicklung, lokale Lösungen und lokale Kapazitäten.
- 63 % der LAG melden eine Verschärfung der Auflagen von Verwaltungsbehörde bzw. Zahlstelle seit 2014.
- 48 % der LAG sind ausschließlich für die Projektauswahl verantwortlich, 19 % für Projektauswahl und Projektgenehmigung sowie für die Abwicklung von Zahlungen an die Projektträger vor Ort.
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