Euroregion PRO EUROPA VIADRINA beriet über die Entwicklung im gemeinsamen Grenzraum
Am 2. September berieten die Vorstände der beiden Trägervereine der Euroregion „Pro Europa Viadrina“ und die deutschen sowie polnischen Experten der Arbeitsgruppe zur Aktualisierung der Entwicklungs- und Handlungskonzept Viadrina 21+.
Der Vorsitzende des deutschen Trägervereins, der Beigeordnete Rainer Schinkel erklärte hierzu:
„Wir haben uns zu den gemeinsamen Herausforderungen sowohl auf deutscher als auch polnischer Seite verständigt, dazu gehören die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und die Fachkräftesicherung. Die Corona-Pandemie, die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest oder auch die Ansiedlung von TESLA sind hier nur beispielhaft zu nennen, und zeigen, dass die Herausforderungen der nächsten Jahre nur durch Zusammenarbeit, gegenseitige Information, die Verständigung auf gemeinsame Projekte aber auch durch ein abgestimmtes Auftreten gegenüber den beiden Regierungen und der EU zu meistern sind.“
Hintergrund:
Die deutschen und polnischen Mitglieder der Vorstände beider Trägervereine der Euroregion verständigten sich heute in einer gemeinsamen Sitzung im Bürgerhaus Hangelsberg der Gemeinde Grünheide zu aktuellen Herausforderungen in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit. Corona-Pandemie, Klimakrise, Energiewende und demografischer Wandel stehen beispielhaft für aktuelle Herausforderungen, die sich auch im grenzübergreifenden Kontext in allen Gemeinden der Euroregion direkt auswirken. Vor diesem Hintergrund werden u.a. mit der Ansiedlung des Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide sowohl große Chancen als auch enorme, zusätzliche Herausforderungen für die Entwicklung der Euroregion verbunden. Die Mitglieder beider Vorstände und der Arbeitsgruppe der Euroregion nutzten das gemeinsame Treffen auch zu einem Erfahrungsaustausch mit Vertretern von Tesla und dem Bürgermeister der Gemeinde Grünheide, Arne Christiani.
Anlass bot die durch die Euroregion betriebene Aktualisierung des Entwicklungs- und Handlungskonzeptes VIADRINA 21+. Hierfür analysierten die MitarbeiterInnen der beiden Geschäftsstellen in Zusammenarbeit mit den Experten der Arbeitsgruppe der Euroregion die bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen aus der Projektarbeit, werteten statistische Daten u.a. zur Entwicklung von Bevölkerung, Wirtschaft und Verkehr aus. Ferner setzten sie sich in deutsch-polnischen Workshops mit Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken im Kontext aktueller Herausforderungen auseinander und leiten hieraus Ziele und Handlungsansätze für die Zukunft ab.
Aus der Fülle an Handlungsfeldern kristallisierten sich aufbauend auf der Analyse und im Ergebnis Diskussion insb. die Aspekte der Verkehrsinfrastruktur und der Fachkräftesicherung als besonders prioritär heraus. So muss festgestellt werden, dass die in den letzten Jahrzehnten stets zunehmende grenzübergreifende Verflechtung bereits Kapazitätsengpässe in der grenzübergreifenden Verkehrsinfrastruktur ergab. Geschwindigkeit und Dimension der Tesla-Ansiedlung werden bereits in wenigen Monaten spürbar zu zusätzlichen, grenzübergreifenden Personen- und Güter-Verkehr führen. Der allein für die Elektroautoherstellung avisierte Fachkräftebedarf für die verschiedenen Ausbaustufen von bis zu ca. 40.000 Stellen und in für die Region vielfach neuen Tätigkeitsfeldern verlangt ebenso sofortiges, grenzübergreifendes Handeln – zumal bereits heute auf beiden Seiten Fachkräftemangel besteht.
Somit verbinden beide Vorstände hiermit den Appell an die nationale Ebene, alle Anstrengungen zu unternehmen, um den Ausbau der Bahnlinien, inbs. die Vervollständigung der Zweigleisigkeit und die Elektrifizierung der Bahnstrecke Berlin - Gorzów Wlkp. - Krzyż schnellstmöglich in die Wege zu leiten.
Im Weiteren unterstützen beide Vorstände alle Bemühungen der zuständigen Akteure, um mit Berufsorientierung, Aus- und Weiterbildung zur Absicherung des absehbaren Fachkräftebedarfs im deutschen und polnischen Teil der Euroregion beizutragen. Hierfür wird die Euroregion auch direkt im Rahmen eigener Projekte zur Kompetenzentwicklung in der Bevölkerung aller Altersgruppen aktiv werden.
Bild zur Meldung: © Euroregion PRO EUROPA VIADRINA: Vorstände der Trägervereine der Euroregion und die Experten der Arbeitsgruppe Entwicklungs- und Handlungskonzept Viadrina 21+