Märkische Schweiz: Fledermaus-Inventur - Naturwacht kontrolliert Kastenreviere
Die Naturwacht im Naturpark Märkische Schweiz hat in den vergangenen Wochen in der Ringenwalder Heide, im Stobbertal, am Gartzsee und in Eggersdorf Fledermauskästen kontrolliert. Knapp ein Drittel der insgesamt 96 Kästen war besetzt. Am 17. August bietet die Naturwacht eigens eine RangerTour zu den geheimnisvollen Flugsäugern an.
„Fledermäuse sind nachtaktiv und nutzen die restliche Zeit Höhlen oder Nischen in der rissigen Rinde alter Bäume als Verstecke. In Bereichen, wo keine solchen natürlichen Strukturen oder alten Bäume vorhanden sind, wie zum Beispiel in Kiefern-Monokulturen, hängen wir als Ersatzquartiere Fledermauskästen aus“, erklärt Rangerin Elena Wenz. Die Kästen hängen meist in einer Höhe zwischen vier und sechs Metern und können teils mithilfe einer Taschenlampe von unten eingesehen werden. Ist dies nicht der Fall, versuchen die Rangerinnen und Ranger die Kästen vorsichtig abzuhängen und die Arten sowie Alter und Geschlecht am Boden näher zu bestimmen. Sind einzelne Tiere beringt, so lesen die Naturschützer die Nummern ab und tragen die Sichtung in eine Datenbank ein. „Wird eine Fledermaus an verschiedenen Fundorten registriert, erhalten wir wertvolle Daten zum Aktionsradius und Verhalten“, so Ranger Oliver Büxler, der bereits seit vielen Jahren diese Kontrollen im Naturpark durchführt.
Die mit Abstand häufigste Art bei der diesjährigen Zählung ist die Mückenfledermaus. Sie war in 16 Quartieren anzutreffen. Aber auch Zwergfledermäuse (drei Quartiere) und der Große Abendsegler (vier Quartiere) nutzen die ausgebrachten Kästen als Versteck. In einem Kasten konnte die Naturwacht sogar eine Wochenstube der Fransenfledermaus mit mindestens 20 Tieren nachweisen. „Die Fledermausweibchen ziehen ihre Jungen in Gemeinschaftsquartieren, den so genannten Wochenstuben, groß. Hier halten wir die Störung so gering wie möglich und können die dicht gedrängten Jung- und Alttiere nur grob schätzen bei der Kastenkontrolle“, erklärt Oliver Büxler. Wie viele Kästen besetzt sind, ist immer wieder eine Überraschung, da die Fledermäuse ihre Quartiere über den Sommer je nach Art mehr oder weniger häufig wechseln und dabei auch ihre Jungtiere am Körper tragen.
Insgesamt konnte die Naturwacht fünf der 15 im Naturpark nachgewiesenen Fledermausarten bei ihrem Monitoring aufnehmen. „Für uns ist das ein solides Ergebnis. Wir sehen, dass sich durch die ausgebrachten Kästen Fledermäuse auch an bisher eher für sie ungeeigneten Lebensräumen einfinden“, so Rangerin Elena Wenz.
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